Um die Hängenden Gärten von Babylon ranken sich viele Mythen. Bisherige Ausgrabungen haben zu keiner Antwort auf die Frage geführt, wo sie genau gelegen haben. Dank der außergewöhnlichen Funde der Wissenschaftlerin Stephanie Dalley kann nun erstmals genau bestimmt werden, an welchem Ort sich die legendären Gärten befanden, wie sie aussahen und wie sie erbaut wurden.
Die Hängenden Gärten von Babylon sind das einzige von sieben Weltwundern der Antike, für das noch kein archäologischer Nachweis gefunden wurde. Für den Dokumentarfilm reiste Stephanie Dalley von der Universität Oxford in eine gefährliche, von Terroranschlägen heimgesuchte Region im Norden des Irak, um Beweise für ihre neue Theorie über den wahren Standort der Gärten zu sammeln. Stephanie Dalley nimmt an, dass die Gärten hundert Jahre früher - also 700 Jahre vor Christus - und von dem assyrischen König Sanherib anstatt von Nebukadnezar II. erbaut wurden.
Vor 20 Jahren stieß die Forscherin in der Sammlung des Britischen Museums auf einen achteckigen Stein aus dem Palast des Königs Sanherib, dessen Inschriften erste aufschlussreiche Hinweise über die Existenz der Gärten gaben. Dalley ist eine von wenigen Forscherinnen weltweit, die die vor über 3.000 Jahren entstandene Keilschrift lesen können. Seither widmet sie ihre gesamte wissenschaftliche Karriere der Erforschung der Hängenden Gärten.
Jason Ur von der Universität Harvard ist dem archäologischen Geheimnis ebenfalls auf der Spur: Seine Untersuchungen der Umgebung des Palastes von Sanherib mittels Satellitenaufnahmen haben ein imposantes System von Bewässerungskanälen sichtbar gemacht. Es liefert einen eindeutigen Beweis für die Infrastruktur, die den Wasserbedarf eines riesengroßen Gartens zu stillen vermochte. Dahinter verbirgt sich geniale Ingenieurskunst: Mit Hilfe der archimedischen Schraube konnte der terrassenförmig angelegte Garten mit Wasser versorgt werden.