Der Nokoué-See im Süden Benins ist eine Lagune, die vor den Wellen des Atlantik geschützt ist, da er über einen vier Kilometer langen Kanal mit dem Atlantischen Ozean verbunden ist. Im Laufe der Jahreszeiten sammelt sich mal mehr, mal weniger Meerwasser in der Lagune. Der Salzgehalt hängt zudem von der Tatsache ab, ob gerade Regenzeit herrscht oder nicht. In diesen Gewässern südlich von Benin suchten die Tofinu einst Schutz vor der Versklavung und gründeten das Pfahlbautendorf Ganvié, was „gerettet sein“ bedeutet. Sie waren keine Fischer, sondern Bauern. Aber in Ganvié mussten sie eine neue Lebensform entwickeln. Diese gilt es, von Generation zu Generation weiterzugeben. Der leidenschaftliche Segler und Schiffbauer Marc Thiercelin trifft sie im Klein-Venedig Afrikas, das im Rhythmus der Pirogen, des schwimmenden Marktes und der Fischzucht lebt. Anstelle von Feldern, wurden Parzellen im Meer angelegt. Der 35-jährige Abel, Fischer von klein auf, begleitet ihn bei der Erkundung der Acadja, einer im Wasser künstlich angelegten Parzelle, in der die Tofinu Fische ködern. Die Acadja ist eine Art Fischfalle. Sie dient nicht nur der Existenzsicherung: Hier werden junge Fischer in die Kunst ihres Handwerks eingeführt. Abels Sohn Hubert darf als Initiationsritus seine erste eigene Acadja anlegen. Sobald es hell wird, beenden die Fischer ihre Arbeit. Die Pfahlbautensiedlung Ganvié ist mit über 35.000 Einwohnern die größte ihrer Art auf dem afrikanischen Kontinent: Aus der Luft betrachtet, scheinen die Häuser auf dem Wasser zu schwimmen. (Text: arte)
Dans le Sud du Bénin, le lac Nokoué est relié à l'océan Atlantique par un chenal de 4 kilomètres. Au fil des saisons, l'eau de mer s'engouffre dans la lagune, et la rend tantôt saumâtre, tantôt salée. C'est sur ces eaux que se sont installés les Tofins pour fuir la menace esclavagiste, avant de fonder une cité lacustre, Ganvié. Cette petite Venise africaine vit au rythme des pirogues, du marché flottant et de la pêche.