Am Ende des Zweiten Weltkriegs steht der Blitz über Hiroshima. Seitdem bedroht die Atombombe alles Leben auf dem Planeten, seine Vergangenheit und seine Zukunft. - Die christlichen Kirchen stellen sich nur langsam auf die neue Situation ein. Sie bekennen sich mitschuldig an der Katastrophe. Sie beginnen zögernd, sich aus der engen Verbindung mit der weltlichen Macht zu lösen. Die verschiedenen Bekenntnisse gehen aufeinander zu. Fernziel: Einheit der Christen. Die Bevölkerungsexplosion in der Dritten Weit verschiebt die Gewichte. Die "jungen" Kirchen finden und behaupten eigene Gestaltungen der christlichen Botschaft. - Das Zweite Vatikanische Konzil stößt die Türen und Fenster der katholischen Kirche auf. Sie hofft auf eine wichtigere Rolle in der modernen Welt, ohne sich dem Zeitgeist zu unterwerfen. Für den polnischen Papst Johannes Paul II. ist der Vatikan nur noch die Basis für Reisen in zahlreiche Länder der Erde. Gegen Ende der 80er Jahre bricht der "geregelte Konflikt" des Ost-West-Systems zusammen. Damit steigen die Chancen einer friedlichen Weltgesellschaft, es brechen aber auch grausame Bürgerkriege zwischen ethnischen Gruppen auf. Wieder steht die Welt vor einer neuen Aufgabe - und mit ihr das Christentum. Globale Wirtschaftsmacht bdarf globaler Moral. Raubbau an der Natur bedroht die Umwelt, Dauerarbeitslosigkeit, Drogenhandel, blinder Konsumrausch entwurzeln viele Menschen. Weltweite Armutswanderungen erfordern belastbare Solidarität der reichen Länder. In der Gentechnik übernimmt der Mensch die Steuerung der Evolution, mit welchem Ziel? zu wessen Nutzen? aus wessen Kosten? - Das Christentum verfügt über einen großen Fundus an Erfahrungen und innerer Zuversicht. Es ankert nicht an sich selbst und bietet deshalb dynamischen Halt. Aber wo es auf seine befreiende Kraft verzichtet, wird es zum Instrument der Unterdrückung. Kein Grund zu Resignation. Die Botschaft jenes Wanderpredigers aus Nazareth scheint es nicht dauerhaft zu dulden, dass
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Günther Klein | Writer | ||
Günther Klein | Director |