Das 20. Jahrhundert beginnt voller Optimismus. Technischer Fortschritt und Weltverkehr scheinen ein goldenes Zeitalter heraufzuführen. Wenig später taumelt Europa in den Ersten Weltkrieg. In nationalistischer Verblendung fallen die "christlichen" Völker über einander her. In der "Blutmühle" von Verdun werden die Menschen zum anonymen Objekt der Materialschlacht. Der Zusammenbruch stürzt vor allem das landeskirchliche Luthertum in eine tiefe Krise. - In Rußland bringt die Oktoberrevolution eine atheistische Diktatur an die Macht. Für Stalin ist die Vernichtung des Christentums erklärtes Ziel. Zahlreiche Priester, Mönche und Gläubige fallen den großen Säuberungen zum Opfer. - In Italien findet die "Römische Frage" in den Lateranverträgen eine Lösung. Der Vatikan wird zum unabhängigen Staat. - Unter dem Nationalsozialismus verwandelt sich Deutschland in eine rassistische Diktatur. Alte Großgruppen der Gesellschaft werden gleichgeschaltet. Der Vatikan hofft über ein Konkordat auf berechenbare Verhältnisse. Die Evangelische Kirche soll in eine rassisch reine "deutsche Reichskirche" verwandelt werden. "Pfarrernotbund" und "Bekennende Kirche" organisieren den Widerstand. - Inzwischen sind die jüdischen Mitbürger der systematischen Vernichtung ausgesetzt. Die Kirchen wagen keinen öffentlichen Protest. Widerstand oder Anpassung? Das persönliche Bekenntnis zu Christus und zum christlichen Menschenbild wird zur inneren und äußeren Überlebensfrage. Während die Kirchenorganisationen versuchen, mit mancherlei Kompromiß zu überwintern, gehen einzelne Christen in den Widerstand. Viele werden verhaftet und ermordet. Menschen wie Dietrich Bonhoeffer, Maximilian Kolbe, Edith Stein oder die Widerstandsgruppe der "Weißen Rose"' ziehen dem verbrecherischen Staat eine unwiderrufliche Grenze und retten das Christentum über den Untergang der Diktatur hinweg.
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Matthias Unterburg | Writer | ||
Matthias Unterburg | Director |