Sie galt als „unbesiegbar“, als stärkstes Schlachtschiff ihrer Zeit, die „Bismarck“, das Flaggschiff von Hitlers Kriegsflotte. Nur neun Tage dauerte der Einsatz, doch die Jagd auf dieses Schiff, das so vieles befürchten ließ, wurde zu einer düsteren Legende. Über 50 Schiffe der britischen Marine verfolgten die „Bismarck“. Es war die größte Treibjagd der Seekriegsgeschichte. Heute liegt das Wrack in 4700 Meter Tiefe im Atlantik. Zum ersten Mal sind bemannte U-Boote, ausgerüstet mit modernster Kameratechnik, zur „Bismarck“ vorgedrungen. Die Bilder zeigen die Reste eines Schlachtschiffs, das bedrohlich wirkt – bis heute. Seit Kriegsbeginn 1939 jagten deutsche Kriegsschiffe alliierte Versorgungskonvois, um England vom lebenswichtigen Nachschub abzuschneiden. Mit der „Bismarck“, so hoffte Marinechef Raeder, sollte es endgültig gelingen, die britische Lebensader zu durchtrennen. Die „Bismarck“ sollte die Wende in der Atlantikschlacht herbeiführen, noch bevor die Amerikaner in den Krieg eintraten. Am 18. Mai 1941 liefen die „Bismarck“ und der schwere Kreuzer „Prinz Eugen“ aus, um im Atlantik britische Handelsschiffe zu versenken. Für die meisten der blutjungen Matrosen war es die erste Feindfahrt. Einige hatten dunkle Vorahnungen. „Ich werde nicht wiederkommen“, vertraute Flottenchef Lütjens einem Freund an. „Bei der Überlegenheit der Briten ist ein Überleben unwahrscheinlich.“ Von Anfang an stand die Geheimoperation „Rheinübung“ unter einem ungünstigen Stern. Schon am dritten Tag wurde die „Bismarck“ entdeckt und an die britische Admiralität verraten, die sofort ihre stärksten Schiffe mobilisierte. Die Jagd auf die „Bismarck“ begann. Entschlossen wies Premier Churchill seine Admiräle an: „Versenkt die Bismarck!“
Der U-Boot-Krieg begann mit einem Überraschungscoup: Im Oktober 1939 drang Kapitänleutnant Günther Prien mit seinem U-Boot in den britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow ein und versenkte das Schlachtschiff „Royal Oak“. Nach seiner Rückkehr wurde er von der laufenden NS-Propaganda zum Helden stilisiert. Hitler empfing ihn vor laufenden Wochenschaukameras. „833 meiner Kameraden kamen ums Leben“, erinnert sich ein Überlebender der „Royal Ork“ – und doch bewunderten wir Prien für seine beachtliche Leistung.“ Es war die Geburt eines Mythos. Doch die Wirklichkeit sah anders aus.
7. Dezember 1942, nordwestlich der Azoren. U-515 durchpflügte den sturmgepeitschten Atlantik. Seit acht Stunden hatte der Kommandant, Werner Henke, sechs britische Schiffe verfolgt, die Kurs auf Kapstadt hielten. „Es war eine mörderische Jagd“, erinnerte sich Besatzungsmitglied Hans Hahn. „Wenn Henke einmal Beute gerochen hatte, war er nicht mehr aufzuhalten.“ Spät in der Nacht war das Boot in Schussposition. Der Kommandant feuerte fünf Torpedos ab. In Minutenschnelle sank der Truppentransporter Ceramic. Erst am nächsten Tag kehrte Henke bei heftigen Seegang an den Schauplatz zurück. Er rettete einen Überlebenden. 655 Menschen, darunter 92 Frauen und Kinder, waren tot. Grausame Wirklichkeit des Seekrieges: An Bord von U-515 war kein Platz für Mitleid mit den Opfern.
Sommer 1940: Nach dem Sieg über Frankreich war Hitler auf dem Höhepunkt seiner Macht. Doch sein letzter Widersacher, der britische Premier Winston Churchill, ließ sich von den deutschen Siegeszügen nicht beeindrucken. „Weiterkämpfen und auf Amerikas Kriegseintritt warten!“ hieß seine Losung. Der Diktator in Berlin war ratlos: Auf einen langen Krieg mit den Engländern war er nicht gefasst. Er befahl, die Engländer an den Verhandlungstisch zu bomben. Görings angeblich „unbesiegbare Luftwaffe“ schien für diese Aufgabe bestens geeignet.
Köln, Lübeck, Nürnberg, Hamburg: Namen deutscher Städte, die einer verheerenden Welle von Luftangriffen zum Opfer fielen. Der Bombenkrieg gegen die Städte, die alltägliche Konfrontation mit dem Tod, der Verlust von sämtlichem Hab und Gut, die qualvollen, angsterfüllten Nächte in den Luftschutzkellern wurden zum Trauma für eine ganze Generation. Es war ein ungleicher Kampf, denn die Menschen am Boden hatten kaum Chancen, dem Inferno aus der Luft zu entkommen. Doch zuerst war es Hitler, der nicht davor zurückgeschreckt war, seine Luftwaffe gegen Städte und ihre Bewohner einzusetzen, in Rotterdam, Warschau, Coventry und London.
Als britische Bomber in der Nacht zum 14. Februar 1945 in mehreren Wellen ihre tödliche Last über Dresden abwarfen, verwandelte sich das Zentrum der barocken Residenzstadt an der Elbe in ein Inferno. Meterhohe Flammen loderten aus den Häusern, orkanartige Feuerstürme wirbelten durch die Straßen, in den Kellern erstickten und verbrannten Menschen. Der gespenstische Lichterschein der untergehenden Stadt erweckte selbst in 6700 Metern Höhe noch Eindruck: „Zum ersten Mal“, bekennt ein britischer Pilot, „fühlte ich Mitleid mit der Bevölkerung dort unten.“
Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion, das Unternehmen „Barbarossa“ rollte an. Es war die größte Front der Weltgeschichte – etwa 1600 Kilometer lang. Drei Millionen deutsche und verbündete Soldaten griffen viereinhalb Millionen Rotarmisten an – Auftakt eines mörderischen Feldzugs, der am Ende 30 Milionen Opfer forderte. Stalin war nicht kriegsbereit. Dieser Krieg entsprang dem Wahn Hitlers, im Osten neuen „Lebensraum“ für die Deutschen zu erobern. Schon in seinem Pamphlet „Mein Kampf“ gab der Diktator die Eroberung Russlands als Kreuzzug „gegen Weltjudentum und Bolschewismus“ aus. Minutiös wurde der verbrecherische Vernichtungsfeldzug seit Sommer 1940 vorbereitet. Die Generalität widersetzte sich dem mörderischen Auftrag nicht.
23. Oktober 1942. Die meisten Soldaten des Afrikakorps schliefen in ihren Unterständen. Um 21.40 Uhr zerriss ein mörderischer Lärm die Ruhe. Auf den 60 Kilometern Front zwischen der Mittelmeerküste und der Kattara-Senke hatten über 1000 britische Geschütze das Trommelfeuer eröffnet. Aus der Luft warfen Bomber der Royal Air Force ihre todbringende Last auf die deutschen Stellungen. Es war das massivste Flächenbombardement seit dem Ersten Weltkrieg.
Kaum ein Ereignis der Kriegsgeschichte hat sich ähnlich traumatisch in das Bewusstsein der Deutschen eingeprägt wie die Katastrophe an der Wolga vor fast 60 Jahren. Stalingrad, das Massengrab der deutschen Wehrmacht, blieb nicht das einzige in dem von Hitler entfesselten Vernichtungskrieg, aber es war das erste. Schockartig machte es den Deutschen an der Front und in der Heimat bewusst, dass die Entscheidung, wer den Krieg verlieren würde, gefallen war. Doch unfassbar groß war auch die Zahl der russischen Soldaten, die das Massengrab von Stalingrad birgt. Allzu teuer hatte die Sowjetunion diesen Sieg erkauft, der psychologisch den entscheidenden Wendepunkt des Russlandfeldzugs markierte. In eitler Hybris und von seinem Generalstab nicht nachhaltig gehindert, hatte Hitler kaltblütig eine ganze Armee seinem ideologisch begründeten Wahn geopfert, die Stadt am Wolgaufer nicht preiszugeben. Welche grausamen Folgen dieser Starrsinn für Hunderttausende von Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten hatte, davon berichtet der Film.