Landkarten scheinen objektiv zu sein. Denn wo auf der Karte eine Kirche ist, ist auch in Wirklichkeit eine Kirche. Aber ob es eine Kirche auf der Karte gibt, ist eine Entscheidung. Genauso wie die Frage, ob Google Maps Läden und Cafés mit einem Symbol versieht – oder öffentliche Wasserspender und Skaterplätze. Nicht nur offensichtliche Propagandakarten haben eine Agenda. Auch ganz einfache Stadtpläne oder vermeintlich neutrale Weltkarten. Karten sind Ausdruck der Macht derer, die sie in Auftrag geben. Und hinter den meisten Karten standen lange Zeit große Auftraggeber wie Kirchen oder staatliche Institutionen.
Dass diese Karten spezifische Interessen widerspiegeln, wird in der Kartographie seit den 1960er Jahren hinterfragt. Kritische Kartographie weist immer wieder darauf hin, wie eng Karten mit spezifischen Interessen, mit der Entstehung der europäischen Nationalstaaten und mit dem Kolonialismus verbunden sind. Aufschlussreich ist auch die Frage, wer eine Region kartographieren darf.
Pourquoi tant de planisphères placent-ils l’Europe au centre du monde – et non l’Australie ? Les frontières tracées sur le papier ont-elles précédé ou suivi la mainmise d’un pays sur une région donnée ? Et pourquoi le nord est-il toujours placé en haut ? Alors, à quelle logique les cartes obéissent-elles ? Sont-elles aussi neutres qu'on aurait pu le penser ?