Ein Jahr lang jeden Monat bedingungslos 2'500 Franken erhalten: Wovon viele träumen, ist für Carole Realität. Möglich gemacht haben dies die Initianten der Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Sie haben Geld gesammelt und dann verlost. Carole war die glückliche Gewinnerin. Vor einem Jahr sorgte die Abstimmungskampagne für viel Wirbel. Utopie oder realistischer Entwurf für eine neue Gesellschaft? Die Initianten wollten es wissen, ungeachtet des Ausgangs der Abstimmung. Noch bevor die Initiative abgelehnt wurde, starteten sie ihr Experiment. In einem Crowdfunding kamen 30‘000 Franken zusammen. Das Losglück traf Carole. An ihrem Beispiel sollte ein Jahr lang konkret gezeigt werden, was ein Grundeinkommen bewirkt. Mit 76.9 Prozent Nein-Stimmen scheiterte die Abstimmung vor allem an der Frage der Finanzierung. Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens lasse sich aber nicht mathematisch lösen, sagen die Befürworter. Es ist vielmehr eine grundsätzliche, fast schon philosophische Denkaufgabe. Wird der Mensch faul oder fleissig, wenn man für die finanzielle Sicherheit nicht mehr arbeiten muss? Reporter Daniel Bodenmann war bei diesem Experiment ein Jahr lang dabei und hat Carole begleitet.