Wie ist das, wenn man plötzlich weg muss? Wenn das Haus zerbombt und die Zukunft in der Heimat tot ist? Die damals 11-jährige Mais ist vor drei Jahren mit ihrer Familie aus dem Krieg in Syrien in die Schweiz geflüchtet. Ihre Grossfamilie, zehn Erwachsene und sieben Kinder, lebt seit ihrer Ankunft am 7. November 2013 in der Schweiz. Die Platzverhältnisse im Durchgangszentrum sind eng, aber alle sind zuerst einfach nur glücklich, in Sicherheit zu sein. Mit dem Alltag kommen dann Probleme: Wie ist es für diese Kinder, bereits in jungen Jahren wieder neue Wurzeln schlagen zu müssen? Und das in einem Land, von dem man vorher noch nie gehört hat und wo man zuerst einmal kein Wort versteht? Reporterin Andrea Pfalzgraf hat die Grossfamilie Nasser während der vergangenen drei Jahre in der Schweiz mit der Kamera begleitet. Entstanden ist eine zweiteilige Reportage. Im ersten Film richtet sie den Fokus auf die Familie der heute 14-jährigen Mais. Anfänglich sehr scheu, entwickelte sich das Mädchen rasch zur Übersetzerin für die ganze Familie. Heute ist sie, wie viele Teenager, am liebsten mit ihren Freundinnen unterwegs. Aber wenn sie über Syrien erzählen soll, dann kann sie nicht mehr sprechen. Die Wunden sind noch nicht verheilt. Ein berührendes Schicksal, stellvertretend für mittlerweile rund 4,8 Millionen Syrer auf der Flucht.