Unweit der antiken Via Appia zwischen den Metropolen Rom und Neapel scheint die Landschaft sich seit Jahrhunderten nicht verändert zu haben. Dort befindet sich das Dorf Campodimele. Es ist sehr klein und hatte im Laufe seiner Geschichte nie mehr als 1.000 Einwohner. Die Äcker liegen außerhalb und auch für das große Vieh war nie Platz im Dorf. So hat man sich auf die Geflügelhaltung beschränkt. Deshalb verzehren die Einwohner von Campodimele kaum rotes Fleisch. Der dörfliche Alltag ist bis heute vom Einfluss der Benediktinermönche geprägt, deren Grundregel „ora et labora“ (zu deutsch: bete und arbeite) lautete. Deren Kunst des Ackerbaus und das Einhalten der immer gleichen Tagesabläufe hat eine Kultur der beständigen Genügsamkeit geformt: Iss, was du anbaust, halte Maß und lebe in der Gemeinschaft. Nach diesen Prämissen blühte Campodimele auf. Doch auch hier hat die Moderne Einzug gehalten. So wurde das Dorf als Kulisse von Oldtimer-Rallyes entdeckt. Dieser Einfluss hat vor allem bei den jungen Menschen Begehrlichkeiten geweckt. Ist damit auch das Geheimnis des vitalen, langen Lebens, das sich hier beobachten lässt, für immer verloren? Medizinische Untersuchungen haben bei einem Viertel aller Bewohner von Campodimele eine Genmutation festgestellt, die für einen beschleunigten Stoffwechsel sorgt. Fette und Zucker im Blut führen somit nicht zu Zivilisationskrankheiten. Die Ergebnisse sind unabhängig vom Alter der Personen so erstaunlich, dass man von einem körpereigenen Jungbrunnen sprechen könnte. Ein 70-Jähriger von hier besitzt den Stoffwechsel eines normalen 15-Jährigen. Ein Medikament zu entwickeln, das diesen Effekt hätte, wäre eine Sensation. Hoch oben auf einem Berg gelegen, hat die Isolation offensichtlich zu einer ganz besonderen Entwicklung geführt. Neben der genetischen Disposition – der Veranlagung, ob man wirklich alt werden kann – ist eine regelmäßige Lebensweise und enger sozialer Zusammenhalt wohl entscheidend für
Non loin de l’antique voie Appienne, le petit village de Campodimele, perché sur une colline, n’a jamais compté plus de mille âmes. Faute de place pour l’élevage bovin, on n'y consomme pas de viande rouge. Manger le fruit de son labeur, vivre en communauté et s’en tenir au nécessaire : telles semblent être les clés de la longue vie de ses habitants. Et quand la médecine s’est penchée sur ce village, elle a fait une découverte étonnante : un quart de sa population porte une mutation génétique responsable d’une accélération du métabolisme, qui rend peu prédisposé aux "maladies de civilisation". Les habitants de Campodimele auraient-ils en eux-mêmes leur propre fontaine de jouvence ?