Großbritannien liegt nordwestlich des europäischen Festlands zwischen dem Nordatlantik und der Nordsee; im Süden erheben sich die Kreidefelsen von Dover, im Norden fließen die schottischen Fjorde ins Meer. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland umfasst England, Schottland und Wales auf der Hauptinsel sowie Nordirland jenseits des Nordkanals. Die geografischen Gegebenheiten haben dazu geführt, dass die Bevölkerung und die Wirtschaftsaktivitäten bis heute sehr ungleich verteilt sind: Großbritannien ist an manchen Stellen überbevölkert, an anderen menschenleer; Asylbewerber, Migranten und wohlhabende Einwanderer streben stets in dieselben Regionen. Von oben gesehen wird dieses demografische Ungleichgewicht besonders sichtbar: England hat fünfmal so viele Einwohner wie Schottland, Nordirland und Wales zusammen, und das Nord-Süd-Gefälle verstärkt sich mit dem Wachstum der südenglischen Ballungsgebiete noch weiter. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts scheint sich die einst größte Weltwirtschaftsmacht wieder aufzurappeln und die Herausforderungen der Moderne mit dem ihr eigenen Pragmatismus zu meistern. In London, der allerersten Metropole in der Geschichte der Urbanisierung, steht heute die weltweit wichtigste Börse. Doch der wirtschaftliche Aufschwung konnte die Differenzen nicht zerstreuen, die das innere Gleichgewicht und die politische Einheit des Königreichs bedrohen. Großbritannien umfasst reiche, dynamische Regionen ebenso wie jene ärmeren Gegenden, die nie über ihre ruhmreiche industrielle Vergangenheit hinweggekommen sind. Und seine vier Nationen sind sich nicht immer darüber einig, welcher Weg in eine gemeinsame, hoffnungsvolle Zukunft führt.