Millionen Deutsche liebten sie. Die Propaganda brauchte sie: Die Idole der NS-Zeit, Hitlers Stars. Um die Fassade des schönen Scheins zu wahren, um das Volk bei Laune zu halten, um die Tyrannei ins beste Licht zu setzen. Das "Dritte Reich" bot die Chance für kometenhafte Karrieren. Wer sich verweigerte, riskierte, in Ungnade zu fallen. Nicht wenige entzogen sich alldem durch Emigration. Wer blieb, geriet zwangsläufig in den Sog der Diktatur. So auch Heinz Rühmann - bis heute der beliebteste deutsche Schauspieler. Der Film über Hitlers erfolgreichsten Unterhaltungskünstler bildet den Auftakt der Dokumentarreihe, die am Beispiel dreier Karrieren - Heinz Rühmann, Max Schmeling und Leni Riefenstahl - zeigt, wie sich "Idole" jener Jahre von den Nationalsozialisten mehr oder minder vereinnahmen ließen. "Heinz Rühmann - Der Schauspieler" gibt Antworten auf die Frage, welche Chance die Moral in der Auseinandersetzung mit der Macht hat. Stand Heinz Rühmann ihr zu nahe oder war er der perfekte Überflieger, der geschickt Abstand hielt? Rühmann blieb, während andere Filmgrößen wie Marlene Dietrich Deutschland konsequent den Rücken kehrten. Menschen, die Rühmann nahe standen, ziehen Bilanz
Er war Hitlers "Vorzeigeathlet": Deutschlands Boxlegende Max Schmeling. Kein anderer Sportler war in den 30er Jahren so berühmt, beliebt und geachtet wie der Weltmeister im Schwergewicht. Bis heute gilt sein unvergessener Sieg über den "Braunen Bomber" Joe Louis 1936 als einer der größten Kämpfe des Jahr-hunderts. Die NS-Propaganda wollte das sportliche Ereignis für das Regime vereinnahmen, stilisierte den Wettbewerb zu einer Art "Rassenkampf Weißgegen Schwarz". Dieser Sieg machte Schmeling zum Idol. Noch in New York sicherte er sich die Filmrechte des Fights, der Streifen wurde zum Pflichtprogramm in deutschen Kinos. Doch die Goebbels-Propaganda bestimmteden Titel: "Max Schmelings Sieg - ein deutscher Sieg". Prompt erging eine Einladung Hitlers an den Helden, der Boxer sollte die Bilder des Triumphs persönlich vorführen. Schmeling wurde bei offiziellen Anlässen herumgereicht, die Prominenz des "Dritten Reiches" ließ sich mit ihm ablichten. Die politische Vereinnahmung konnte das Volksidol nicht verhindern. Tatsächlich bemühte er sich um Distanz zum Regime. Als die Reichssportführung ihn aufforderte, sichvon seinem jüdischen Manager Joe Jacobs zu trennen, weigerte er sich entschieden. Es suchte Möglichkeiten, Verfolgte in seinem Umfeld zu beschützen. "Man hat versucht, mich zu benutzen", hat Schmeling einmal gesagt, "aber in Wirklichkeit habe ich mich der Nazis bedient, um anderen Menschen zu helfen." So versteckte er während der Pogromnacht 1938 die beiden Söhnen seines jüdischen Freundes.
Sie prägte das Bild des "Dritten Reiches" wie keine andere. Es war die Macht ihrer Bilder, die mithalf, eine ganze Generation zu verführen: Leni Riefenstahl. Als Hitlers Regisseurin drehte sie den wirkungsvollsten Propagandafilm des 20. Jahr-hunderts - "Triumph des Willens" - und wurde dafür im NS-Reich gefeiert. Nach 1945 wurde der Film zum Menetekel ihres Lebens. "Politik interessierte mich nicht", lautete ihre stereotype Antwort auf Kritik. Bis heute polarisiert sie die Gemüter: Geniale Künstlerin oder willfährige Opportunistin? Wie sehr ließ sie sich durch die NS-Diktatur vereinnahmen? Wie sehr nutzte sie ihre Nähe zu Hitler für die eigene Karriere?
Während des Zweiten Weltkriegs war er berühmt und berüchtigt: Otto Skorzeny (1908 – 1975), Kriegsverbrecher und Befreier des „Duce“ Benito Mussolini. Nach 1945 galt er als Kopf von ODESSA, einer Hilfsorganisation für ehemalige SS-Angehörige und NS-Verbrecher. Das machte ihn zur zentralen Figur der internationalen Alt- und Neonazi-Szene. Die Dokumentation „Idole der Nazis: Otto Skorzeny – SS-Agent für Hitler“ rollt das Leben des ehemaligen SS-Mannes auf. Der Historiker Robert Gokl sichtete dazu nicht nur Skorzenys persönlichen Nachlass, sondern auch unzählige Unterlagen des britischen und amerikanischen Geheimdienstes. Zeitzeugen berichten über ihre Begegnungen mit dem SS-Agenten
Sie war die waghalsigste Testpilotin der Deutschen Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges. Sie wurde zur Heldin ihrer Zeit – ein nützliches Idol der Nationalsozialisten. Sie wollte Adolf Hitler im letzten Moment aus dem Führerbunker in Berlin ausfliegen. Für manche ist sie die beste Pilotin aller Zeiten. Für manche ist sie nichts als ein Nazi. Aber wer war Hanna Reitsch tatsächlich? Der Film ist das kritische Porträt einer Frau, deren Karriere so nur in Nazideutschland möglich war.
Sie war temperamentvoll, unverwüstlich und ehrgeizig, das süße Mädel mit ungarischem Akzent, als Tänzerin eine Jahrhundertbegabung: Marika Rökk. Als Hitler 1933 an die Macht kam, war sie bereits auf dem Weg zum Star.