Er war Hitlers "Vorzeigeathlet": Deutschlands Boxlegende Max Schmeling. Kein anderer Sportler war in den 30er Jahren so berühmt, beliebt und geachtet wie der Weltmeister im Schwergewicht. Bis heute gilt sein unvergessener Sieg über den "Braunen Bomber" Joe Louis 1936 als einer der größten Kämpfe des Jahr-hunderts. Die NS-Propaganda wollte das sportliche Ereignis für das Regime vereinnahmen, stilisierte den Wettbewerb zu einer Art "Rassenkampf Weißgegen Schwarz". Dieser Sieg machte Schmeling zum Idol. Noch in New York sicherte er sich die Filmrechte des Fights, der Streifen wurde zum Pflichtprogramm in deutschen Kinos. Doch die Goebbels-Propaganda bestimmteden Titel: "Max Schmelings Sieg - ein deutscher Sieg". Prompt erging eine Einladung Hitlers an den Helden, der Boxer sollte die Bilder des Triumphs persönlich vorführen. Schmeling wurde bei offiziellen Anlässen herumgereicht, die Prominenz des "Dritten Reiches" ließ sich mit ihm ablichten. Die politische Vereinnahmung konnte das Volksidol nicht verhindern. Tatsächlich bemühte er sich um Distanz zum Regime. Als die Reichssportführung ihn aufforderte, sichvon seinem jüdischen Manager Joe Jacobs zu trennen, weigerte er sich entschieden. Es suchte Möglichkeiten, Verfolgte in seinem Umfeld zu beschützen. "Man hat versucht, mich zu benutzen", hat Schmeling einmal gesagt, "aber in Wirklichkeit habe ich mich der Nazis bedient, um anderen Menschen zu helfen." So versteckte er während der Pogromnacht 1938 die beiden Söhnen seines jüdischen Freundes.
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Christian Deick | Writer | ||
Stefan Mausbach | Writer |