Die Reise führt weiter nach Indien und Sri Lanka. Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama erreichte das einstige Kozhikode, heute Calicut, im indischen Bundesstaat Kerala im Mai 1498. Bald blühte der Handel mit Gewürzen, denn da Gama errichtete für die Portugiesen ein Handelsmonopol mir der kostbaren Ware. Von der quirligen Hafenstadt Calicut aus, wo heute Christen, Muslime und Hindus zusammen leben, fährt Nina Mavis Brunner ostwärts. Ihr Ziel ist die Plantage von Prakash Pottaykkat, dessen Vater einst vor allem Pfeffer angebaut hat. Doch der Klimawandel und Krankheiten setzen der Gewürzpflanze zu. Heute ist das Geschäft mit Pfeffer schwierig geworden. Das Zauberwort für Landbesitzer heißt Diversifizierung. Kleinbauern wie Prakash Pottaykkat müssen auf verschiedene Standbeine setzen, unter anderem auf den Tourismus. In der Nähe von Kochi, dem einstigen Cochin, besucht Nina Mavis Brunner eines der bekanntesten Familienrestaurants. Fünf Witwen kochen dort in einer Rauch- und Chilihöhle jeden Tag um die Wette. Einen so scharfen Fisch hat die Reporterin noch nie gegessen. Indien ist immer wieder in den Schlagzeilen wegen Umweltskandalen: Luft- und Gewässerverschmutzung sowie die Überdüngung von Böden sind ein großes Problem. Vor allem junge Menschen wollen den Trend zur Zerstörung umkehren. Eine von ihnen ist Aardra Chandra Mouli. Sie hat in Trivandrum, der Hauptstadt Keralas, ein Biotech-Start-Up gegründet. Mit viel Energie und ansteckender Begeisterung will die Jungunternehmerin die Gärtner und Bauern zum biologischen Anbau bewegen. Die Nachfolger von Vasco da Gama fanden ihren Weg auch nach Sri Lanka. Dort stießen sie auf ein Gewürz, das sie fast ebenso interessierte wie der Pfeffer: Zimt. Auch heute noch wird auf der Insel viel Zimt angebaut. Nina Mavis Brunner besucht die Familie Amitirigala, die in den letzten zehn Jahren eine heruntergekommene Plantage wieder zum Blühen gebracht hat, und lässt sich in die Geheimnisse der Zimtverarbeit