Handgeschöpftes Papier aus Altkleidern herzustellen ist eine Kunst und rund 2.000 Jahre alt. Ein Blatt aus gebrauchten Textilien ist langlebig und flexibel. Für Clemens Schneider ist das sogenannte Hadernpapier die Grundlage seiner Malerei. Seine XXL Hadern-Formate sind einzigartig. Der freischaffende Künstler beherrscht das Schöpfen seit 2015. Er hat sich das alte Handwerk selbst beigebracht, die Technik dazu eigenhändig gebaut aus recyceltem Materialen. Zum Beispiel eine Schneidemaschine für Textilien sowie den sogenannten Holländer. Genauso wie das Sieb fürs Papierschöpfen. In seinem Atelier in Stuttgart ist alles ein bisschen größer – Papier wie Maschinen. Für einen Bogen im Maß drei auf sechs Metern braucht er rund ein Kilogramm Altkleider. Die abgetragenen Kleidungsstücke sortiert er zuerst nach Farben und Textilart. Nur aus natürlichen Fasern lässt sich Papier schöpfen.