In Gizeh bei Kairo entsteht das größte Archäologiemuseum der Welt: Mumien, Skulpturen, Grabbeigaben sowie die Maske des sagenumwobenen Pharaos Tutanchamun werden in einem modernen Neubau präsentiert. Das Konzept für die Ausstellung kommt vom Atelier Brückner. Für das Stuttgarter Büro ist das der bedeutendste Auftrag in seiner 20-jährigen Geschichte. Das Atelier Brückner konzipiert und gestaltet Ausstellungen für Firmen, aber auch für Expos, Museen oder die EU. „Wir setzen komplexe Themen erzählerisch um“, sagt Uwe Brückner. Gemeinsam mit seiner Frau hat er das Büro 1997 gegründet. Ihre narrativen Architekturen sind ihr Markenzeichen. Dafür bekamen sie viele Preise. Sie realisieren Projekte auf der ganzen Welt. Der Auftrag aus Ägypten aber setzt neue Maßstäbe. „Es war ein großer Glücksmoment, als wir den Auftrag erhielten“, erinnert sich Uwe Brückner. „Aber gleichzeitig haben wir enormen Respekt vor der Aufgabe. Es ist wie ein Sprung mit dem Fallschirm: Ich erwarte 3.000 Meter Höhe, entdecke dann aber, oh nein, es sind 8.000 Meter. Und ich weiß nicht, ob der Fallschirm auch wirklich aufgeht.“ Ein anderes Projekt ist direkt vor der Haustür: die Sanierung der Wagenhallen im Zuge der Umwandlung und Nutzung des Gebietes um den Stuttgarter Hauptbahnhof. Im ehemaligen Lokschuppen entsteht ein Veranstaltungsort, ein Arbeits- und Ausstellungsraum für Künstler. „Jede Zeit hat ihre Spuren hinterlassen: alte Leitungen, Tore, die zugemauert wurden, Spuren der Schienen im Boden, Graffiti“, sagt der verantwortliche Architekt Michel Casertano. „Wir sanieren, aber alle diese Zeitschichten bleiben sichtbar. Die Wagenhallen selbst sind wie ein Exponat und erzählen eine mehr als hundertjährige Geschichte von der Werkstatt für Lokomotiven bis zum kulturellen Zentrum in einem neuen Stuttgarter Stadtviertel.“ (Text: SWR)