Ihre enorme Vielfalt ist zugleich auch ihre größte Herausforderung: Rund 8.500 Produkte für die Zahnmedizin und – ästhetik stellt die Firma Dentaurum in Ispringen bei Pforzheim her. Sie beliefern Kieferorthopäden, Zahnlabore und -ärzte auf der ganzen Welt. Dentaurum ist bis heute ein Familienunternehmen. Angefangen hat alles Ende des 19. Jahrhunderts in einem Zahnlabor in Pforzheim. Firmengründer Arnold Biber hämmerte seine Goldkronen von Hand. Offenbar geschickt, denn er erwarb sich einen ausgezeichneten Ruf bei seinen Patienten und legte den Grundstein für eines der erfolgreichsten Dentalunternehmen in Deutschland. Brackets sind kleine Apparate, die bei der bei der Zahnregulierung helfen. Allein 1600 verschiedene Brackets stellt die Firma her, damit es für jeden ein passendes Modell gibt. Diese Vielfalt ist nicht leicht zu bewerkstelligen. Deswegen ist für Geschäftsführer Marc Pace die Digitalisierung eines der ganz großen Themen. Er ist stolz auf die neue Roboterstraße: „Da steckt viel eigenes Know-how und Tüftlerwissen drin.“ Denn die vollautomatischen Greifarme müssen millimetergenau hantieren. So musste Werkzeugmechaniker Werner Ochs lange experimentieren, bis er genau den richtigen Laser gefunden hatte, der die millimeterkleinen Brackets beschriften kann. Gold besitzt zwar hervorragende Materialeigenschaften, war aber schon immer extrem teuer. Welchen Ersatz gibt es? Welches Material hat ähnlich gute Eigenschaften, schadet aber nicht der Gesundheit? Diese Frage trieb die Dentalwelt lange um. Die Suche nach Alternativen liest sich wie ein Abenteuerroman. Remanium heißt die Metalllegierung, die heute Grundlage zahlreicher Dentalprodukte ist. Dentaurum stellt diese Legierung nach einer geheimen Rezeptur selbst her. Bernd Haag steht in der Gießerei und überwacht am modernen Ofen den Schmelzprozess – ein extrem störanfälliger Vorgang, der immer wieder anders abläuft und schwer zu steuern ist. Er sieht sich als Handwerker durch und d