Bahnhöfe werden gehasst, aber auch geliebt. Sie sind die zentralen Drehscheiben der Mobilität. Sie erfüllen für die meisten Reisenden nur einen Zweck: möglichst schnell an einen anderen Ort zu gelangen. Diese Folge der Reihe „Der Südwesten von oben“ liefert ungewohnte Blicke hinter die Kulissen der Bahnhöfe. Viele Menschen arbeiten daran, das Gemenge aus Gleisen und Zügen so zu organisieren, dass Güter und Fahrgäste wie im Plan von A nach B gelangen. Doch das gelingt nicht immer. „Pünktlich, wie die Eisenbahn“ – dieses anerkennende Lob aus der Vergangenheit wird heute eher ironisch gebraucht. So mancher Bahnfreund trauert der guten alten Dampfzeit hinterher, als das Leben noch gemächlich lief. Heute muss es immer schneller gehen: Die Bahn, mit fast 200.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Deutschland, kämpft gegen einen mächtigen, unsichtbaren Feind: Die Unpünktlichkeit. Auto und Flugzeug sind ihre Konkurrenten, aber sie haben die Schiene nie verdrängt. Mag es im Bahnverkehr die erste und zweite Klasse geben, der Bahnhof nivelliert all das. Auf dem Bahnsteig sind alle gleich, und das ist nicht immer angenehm. Der Bahnhof sieht durchziehende Horden von Fußballfans auf dem Weg zum Auswärtsspiel ihrer Mannschaft, Verliebte, die sich Lebewohl sagen müssen, gestrandete Reisende aus fernen Ländern, Drogendealer und jeden Morgen Millionen Pendler. Doch was ist aus all den kleinen Bahnhöfen geworden, deren Vorsteher Macht durch ihre Uniformen und Mützen hatten? Einige Stationen gibt es noch, mit Automaten statt Schalterbeamten, doch sie scheinen ihre Seele verloren zu haben. Ganz anders die ebenfalls automatisch geregelten Güterbahnhöfe, deren unheimliches Eigenleben sogar als Krimikulisse Beliebtheit erlangte. Der Film blickt hinter die Kulissen großer und kleiner Bahnhöfe, zeigt die täglichen Nöte und die kleinen Freuden – Ausschnitte aus der manchmal seltsamen Realität von Menschen, die sich dem Bahnhofsbetrieb vers