Alle 20 Minuten wird in Indien eine Frau vergewaltigt, so die offiziellen Zahlen. Weibliche Föten werden nach wie vor abgetrieben, Witwen verbrannt und häusliche Gewalt gegenüber Frauen ist in vielen Familien an der Tagesordnung. 95% aller Ehen sind auch im „modernen Indien“ arrangiert. Zwar sind per Gesetz Frau und Mann inzwischen gleichgestellt, doch ist „die größte Demokratie der Welt“ eine durch und durch patriarchalische Gesellschaft. Filmemacher Pierre Combroux ist durch Indien gereist, um dem Selbstverständnis der Frauen dort auf die Spur zu kommen. Was bedeutet „Weiblichkeit“ in einem Land, das seine Schönheitsideale seit Jahrtausenden in Mythen und Legenden festgeschrieben hat? Wo „Schönheit“ immer auch Spiegel des Göttlichen ist und „Anmut“ keine veraltete Vokabel, sondern nach wie vor das Ideal einer traditionsverankerten Gesellschaft. Wo in Göttinnen wie Durga und Kali zwar geballte Frauenpower angebetet wird, sich junge Mädchen jedoch nicht trauen, „im kleinen Schwarzen“ in die Disko zu gehen. Der Film lässt Frauen zu Wort kommen, die tief in der indischen Tradition verwurzelt sind, wie die Tänzerin Sujata Mohapatra. Für sie ist der klassische Tempel-Tanz die Verkörperung von Weiblichkeit und Spiritualität. Auch die Modedesignerin Anamika Khanna möchte das Erbe ihrer Vorfahren pflegen, indem sie auf traditionelle Schnitte und Stoffe setzt und im Norden Kalkuttas versucht die junge Suraja Tagore nicht nur den Familienpalast zu erhalten, sondern auch das geistige Erbe weiterzutragen, indem sie sich für die Bildung von Frauen engagiert. Pierre Combroux trifft aber auch auf Frauen, die von einem gesellschaftlichen Wandel erzählen, von Aufbruch und Veränderung. Wie Threety Irani, die erste Frau, die in Ostindien einen Schönheitssalon eröffnete und seit 35 Jahren das Selbstbewusstsein ihrer Kundinnen stärkt. Die Regisseurin Aparna Sen, die angefeindet wird, weil sie in ihren Filmen mit traditionellen Rol
Name | Type | Role | |
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Pierre Combroux | Director |