Die Milch- und Kaffeeproduktion im großen Stil kam mit den Europäern nach Brasilien, die sich in den südöstlichen Bundesstaaten Minas Gerais und São Paulo niederließen. Die beiden Erzeugnisse, heute wirtschaftliches Zugpferd Brasiliens, bilden auch die Grundlage für die kulinarische Vielfalt dieser Region. Ihre Reise beginnt in der Region um die Stadt Araxá im Bundesstaat Minas Gerais. Dort schaut Bel Coelho dem Einheimischen Alexandre bei der Herstellung des Rohmilchkäses Queijo Canastra über die Schulter. Seine Fazenda hat er von seinem Großvater geerbt. Der Familienbetrieb ist mit der Zeit gewachsen und heute hat Alexandres Käseproduktion mehrere Angestellte. Eine weitere Käsespezialität aus der Region ist der Requeijão Moreno, der aus geronnener Milch hergestellt wird. Bel trifft Alice und Oswaldo, die ihren Käse jahrelang auf der Straße feilgeboten haben. Das Rezept hat Alice schon in jungen Jahren von ihrer Mutter übernommen. Heute sind sie in Rente, aber das traditionelle Handwerk haben sie nicht verlernt. Nach ihrem Besuch bei Alice und Oswaldo zieht es sie in die Innenstadt von Araxá, in eine traditionelle Quitanda. Diese kleinen Lebensmittelläden mit Restaurantbetrieb haben sich zu lokalen Treffpunkten entwickelt. Bel kostet hier das regionale Käsebrot Pão de Queijo, das sich in ganz Brasilien großer Beliebtheit erfreut. Im Bundesstaat São Paulo trifft Bel die Familie Croce, die seit 1850 Bio-Kaffee anbaut. Die aromatischen Bohnen finden auch in der Küche der Croces Verwendung und so kochen sie mit Bel ein Gericht aus Ente, Jakobsfrucht – und Kaffee. (Text: arte)