São Luís wurde 1612 von dem Franzosen Daniel de La Touche gegründet und nach dem jungen König Ludwig XIII. benannt. Die Stadt wurde Hauptstadt des Maranhão, des einzigen nicht von Portugiesen gegründeten brasilianischen Bundesstaates. Die Landschaft um São Luís ist durch sumpfige Mangrovenwälder geprägt – ein fragiles Ökosystem, dessen Arten an das Leben an Land und im Wasser angepasst sind. Hier sind zahlreiche Krabbenarten zu Hause, die in der regionalen Küche vielfältige Anwendung finden. So zum Beispiel bei Koch Miguel; den Bel zu den Krabbenfischern begleitet. Er kauft hier jeden Morgen. Die großen Krabben kocht er in einer Brühe aus gesalzenem Wasser, Tomaten, Zwiebeln, Essig und Paprika und serviert sie in seinem Restaurant. Etwas weiter außerhalb besucht Bel das Fischerdorf Raposa, das nicht nur für seine Küche, sondern auch für das Kunsthandwerk der Dorffrauen bekannt ist. Hier trifft sie den Einheimischen Capote und schaut ihm bei der Herstellung seiner berühmten Marinade für den gigantischen Acoupa-Fisch über die Schulter. Der Fischer führt mittlerweile sein eigenes Restaurant. Er verrät der jungen Köchin die sechs Zutaten seiner Würzmischung. Capote ist außerdem Poet und hält die Geschichte des Dorfes in Versen fest. Sein gesamtes Repertoire hat er im Kopf – denn Capote kann weder lesen noch schreiben. Im Zentrum von São Luís trifft Bel Senhor Santos, der vom Verkauf eines beliebten Gewürzkuchens lebt. Anschließend nimmt sie an den Vorbereitungen zu einem kreolischen Trommelfest teil und bereitet mit den Tänzerinnen die traditionelle Ente in Blutsoße zu. (Text: arte)