In Salvador da Bahia, der ehemaligen Hauptstadt Brasiliens und dem Ankunftsort europäischer Seefahrer und afrikanischer Sklaven im 15. Jahrhundert, erforscht Bel Coelho die afrikanischen Einflüsse auf die brasilianische Küche. Sie trifft pünktlich zu einem der landesweit schönsten Feste ein, der Festa do Bonfim , die von Christen und Anhängern der afrobrasilianischen Candomblé-Religion, Armen und Reichen, Schwarzen und Weißen gemeinsam gefeiert wird. Hier kostet Bel Coelho die afrobrasilianische Spezialität Acarajé, ursprünglich eine Opfergabe für die Götter. Das bällchenförmige Gericht besteht aus Vatapá, einem Püree aus weißen Bohnen, Erdnüssen und getrockneten Garnelen, vermischt mit einem Kompott aus Gombos, einer afrikanischen Gemüseart. Anschließend erlebt die Brasilianerin bei einem Candomblé-Ritual eine Geisterbeschwörung. Das nächste Ziel ist ein historischer Ort, der die Kultur der Stadt über Jahrhunderte geprägt hat: der Markt von São Joaquim. Waren aus aller Welt wurden hier gehandelt und noch heute gibt es fast nichts, was man in den Markthallen am Hafen nicht kaufen kann. An einem Stand wird neben Gewürzkräutern und Heilpflanzen und sogar ein Pulver gegen die Schwiegermutter feilgeboten. Schließlich bereitet Bel Coelho mit der befreundeten Köchin Teresa eine Moqueca zu, ein typisches Gericht der Region Bahia aus kleinen, weichen Krabben, milden sowie pikanten Gewürzen und Koriander. Die junge Köchin lernt, sich bei der Bestimmung des Garpunktes nicht auf ein Thermometer, sondern auf den Duft zu verlassen. In vielen alten Rezepten heißt es: „Sobald es duftet, ist es fertig.“ (Text: arte)