Die „Möchtegern“-Supermacht Russland ist ins wirtschaftliche Abseits geraten. Veraltete Industrien, fehlende Infrastruktur, marode Immobilien, korrupte Bürokratie. Einzig und allein die Öl- und Gasförderung floriert. Mit neuen Fünfjahresplänen haben sich der Kreml und seine gefolgstreuen Staatsbetriebe einen erneuten Modernisierungsschub verordnet. So zwingt Wladimir Putins Regierung mit dem Dekret 166 ausländische Autobauer, moderne Fabriken zu bauen und eine Zulieferindustrie zu initiieren. VW, Renault, Ford und GM haben sich verpflichtet, ihre Autoproduktion innerhalb der nächsten fünf Jahre auf über 300.000 Fahrzeuge zu steigern. Die Einzelteile dafür müssen dann zu 60 Prozent aus russischer Produktion stammen. Schon in diesem Jahr wird Russland wahrscheinlich Deutschland als größten Pkw-Markt Europas ablösen. Mit Milliardeninvestitionen aus dem Westen will die einstige Supermacht Technologie ins Land holen, um unabhängiger von Öl und Gas zu werden. (Text: 3Sat)