Dresden, Leipzig, Chemnitz sind das magische Kunstdreieck in Sachsen. Die Kunstsammlungen Chemnitz führten bislang völlig zu Unrecht ein Schattendasein. 2010 wurden sie „Museum des Jahres“ – und das haben sie vor allem einer unerschrockenen Schwäbin zu verdanken. Die Direktorin Ingrid Mössinger hat es in 16 Jahren geschafft, Chemnitz mit vier Museen in die erste Liga der deutschen Museenlandschaft zu bringen. Die maroden Häuser wurden nach der Wende renoviert, Meisterwerke angekauft, hochkarätige Sammlungen gewonnen und glanzvolle Sonderausstellungen realisiert. Chemnitz nennt sich „Stadt der Moderne“ und beruft sich dabei auf einen berühmten Sohn der Stadt: Karl Schmidt-Rottluff, den Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Brücke“. Ein paar Jahre früher war Edvard Munch zu Gast bei einem Chemnitzer Textilfabrikanten und hat dessen ganze Familie porträtiert. Heute kann man Kunst vom Mittelalter über die Romantik bis zur Gegenwart erleben. Weitere Highlights sind selten gezeigte Bilder von Otto Dix und die ganze Bandbreite des Expressionismus von Ernst Ludwig Kirchner, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter und Karl Schmidt-Rottluff. Ebenfalls einzigartig ist die umfangreiche Sammlung von edlen Strümpfen, Stoffen und Tapeten, denn Chemnitz war um 1900 ein wichtiges Zentrum der europäischen Textilindustrie. (Text: 3sat)