Die Strecke von der Hauptstadt Colombo ins Hochland von Sri Lanka, erbaut ab Mitte des 19. Jahrhunderts, bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern zählt auch zu den schönsten Eisenbahnlinien der Welt. Rodrigo Piyarathne steht vor einer besonderen Herausforderung: Der Lokführer darf zum ersten Mal die anspruchsvolle Strecke von Nawalapitiya ins bergige Badulla fahren. Als die britische Kolonialmacht ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Bahnstrecke durch das Hochland von Sri Lanka errichtete, diente diese vorrangig dem Transport von Zimt, Pfeffer, Tee und Kaffee. Die Waren wurden von den hochgelegenen Plantagen in die Hauptstadt Colombo gebracht, von wo aus sie nach Europa verschifft wurden. Heute wird die Strecke hauptsächlich für den Passagierverkehr innerhalb der Insel genutzt. Unter den Reisenden sind auch Mitarbeiter der neu entstandenen Bio-Farmen, die ihre Waren auf dem Wochenmarkt von Colombo verkaufen wollen. Noch ist die Biobranche in der Testphase, doch sie boomt. Ohne die Diesellok, die sie sich über die Hänge windet, wäre der Transport allerdings undenkbar. Zu unwegsam das Gelände, zu steil und abschüssig die Strecke inmitten der bis zu 1.900 Meter hohen Berge. Deshalb darf auch nicht jeder Lokführer die anspruchsvolle Strecke fahren. Nur erfahrene Fahrer, die sich bereits auf anderen Strecken bewährt haben, kommen in die Auswahl. Einer von ihnen ist Rodrigo Piyarathne, der seit 26 Jahren andere Strecken befährt. Zusammen mit einem Kollegen begibt er sich nun auf eine Testfahrt, die ihn bis zur Endstation hoch in den Bergen, über die spektakuläre Spirale von Demodara und wieder zurück ins Tal bringt. Bewältigt Rodrigo diese Route, wird er sie zukünftig auch allein fahren dürfen. (Text: ARTE)
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Sabine Eckhard | Director |