Mandalay, die zweitgrößte Stadt des Landes und einstige Hauptstadt Myanmars, ist die Hochburg des Jadehandels. Auf dem Jademarkt im Herzen der Stadt leben mehr als 10.000 Händler und Schleifer vom Handel mit den „Nierensteinen“ – so die wörtliche Übersetzung der spanischen Bezeichnung „piedra de ijada“. Doch der Handel wird zunehmend von Chinesen kontrolliert. Denn nirgendwo ist die Jade so begehrt wie in China, wo man ihr schon seit etwa 8.000 Jahren mystische sowie medizinische Bedeutung beimisst. Chinesische Konzerne haben von der Regierung weitreichende Lizenzen und die wichtigsten Schürfgebiete erworben, die in gigantischen Tagebauprojekten ausgebeutet werden. Und sie diktieren die Preise. Kleine, einheimische Händler, wie der junge Ko Min und seine Brüder, haben neuerdings Probleme, an gute neue Ware zu kommen und diese zu akzeptablen Preisen zu veräußern, um damit ihre Familien zu ernähren. Ko Min will nicht tatenlos zusehen, wie den kleinen Händlern das Wasser abgegraben wird. Er hat erfahren, dass auch im etwa 200 Kilometer entfernten Minengebiet von Mogok, das für seine Rubine berühmt ist, vermehrt Jade geschürft wird. Dort will er hin, um neue Beschaffungsquellen zu erschließen. Und dann möchte er die Jade über die frisch geöffneten Grenzen im Osten nach Thailand bringen. Er hofft so neue Absatzwege zu finden, auch wenn es solche sind, die bislang nur von Schmugglern genutzt wurden. Über holprige Straßen, den breiten Fluss Irrawaddy und unwegsame Berge geht es mehrere Hundert Kilometer durchs Land, zu den Minen von Mogok und zu den Märkten in Mae Sai im Nachbarland Thailand. (Text: arte)