Wohin man auf Lamu auch blickt, überall sieht man mehr oder weniger gut erzogene Esel vorbeitraben. Ob als Transport-, Lasten- oder Reittiere ermöglichen sie vielen Bewohnern der vor der Küste Kenias gelegenen Insel ein regelmäßiges Einkommen. Das gilt auch für den 14-jährigen Shee Famao, der für die Familie sorgen muss, seitdem der Vater sie verlassen hat. Allerdings muss Shee den Esel mieten, denn für ein eigenes Tier fehlt der Familie das Geld. Eine Chance, die Ersparnisse aufzustocken, wäre der Gewinn des jährlichen Eselrennens, das während des Lamu-Kulturfestivals stattfindet. Dieses Rennen hat Shee in der Vergangenheit schon zweimal gewonnen, für einen eigenen Esel hat es bisher aber nicht gereicht. Shee trainiert hart, aber sein Bewährungshelfer droht, ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Denn Shee hat – wie viele Jugendliche auf Lamu – mit den ihm anvertrauten Tieren in der Vergangenheit kleine Mengen Marihuana geschmuggelt und häufig die Schule geschwänzt. Als Erziehungsmaßnahme haben ihm die Behörden daher das Reiten der Tiere untersagt. Andererseits attestiert Shees Lehrerin ihrem Schüler, dass er sich in der Schule stark verbessert habe. Und weil Shee später gerne Tierarzt werden will, hilft er schon heute im Esel-Hospital der Insel mit. Kurz vor Beginn des Eselrennens muss der Bewährungshelfer eine Entscheidung treffen. Dann wird sich zeigen, ob der Traum von einem eigenen Esel für Shee wahr werden kann oder nicht. (Text: arte)