David van Gennep stieß schon als Teenager zur Stiftung „AAP“ (Niederländisch für „Affe“), die vernachlässigte oder unter unwürdigen Bedingungen gehaltene Menschenaffen aus Zoologischen Gärten, Zirkusunternehmen, Forschungslaboren und Privathaushalten befreit. Er arbeitete neben der Schule hier als Tierpfleger. Heute ist der Biologe und Immunologe Chef der Stiftung und ein echter „Affenflüsterer“. Wie kaum ein anderer versteht er es, mit den Tieren zu kommunizieren. Ständig reist er quer durch Europa, manchmal bis in die USA, um misshandelte Menschenaffen aufzuspüren. Die entscheidenden Tipps bekommt er meist von Tierschützern. Manchmal dauert es Monate, bis die alarmierten Behörden reagieren und ein Tier beschlagnahmt werden kann. So lebte auch die Schimpansendame Fiffi jahrelang eingepfercht in einem engen, rostigen Käfig im Obergeschoss eines abgehalfterten Safariparks nahe Paris. Tiefe Kratzspuren an den Wänden zeugten von verzweifelten Befreiungsversuchen. Das verwahrloste Tier wog bei seiner Befreiung über 90 Kilo. Das war vor zwei Jahren. Heute ist sie 35 Kilo leichter und Mittelpunkt einer neu zusammengestellten Affengruppe. Die erfolgreiche Integration befreiter Menschenaffen in neue Familienverbände haben sich David van Gennep und seine rechte Hand, der Ungar Mike Seres, zur Aufgabe gemacht. So begleitet Seres eine Affengruppe in den „Kittenberger Zoo“ im ungarischen Veszprém, in dem sie ein neues artgerechtes Zuhause finden. Und David van Gennep bricht ins spanische Alicante auf, um sich seinem aktuellen Lieblingsprojekt zu widmen, einer neuen, großen Auffangstation unter freiem Himmel. Hier werden die Affen fast wie in freier Natur leben können – für die Tiere das Paradies auf Erden. (Text: arte)