In der Region Camargue stoßen seit Jahrtausenden die Süßwasserfluten der Rhône auf die salzigen Gezeitenströme des Mittelmeers. Durch dieses Naturphänomen kam es zu einer Versalzung des Schwemmlandes, wodurch es für die Landwirtschaft unbrauchbar und so gut wie unbewohnbar wurde. Mit seinen 150.000 Hektar ist das Feuchtgebiet der Camargue nach dem Donaudelta das zweitgrößte Flussdelta Europas. Es erweckt den Eindruck eines naturbelassenen, wilden Lebensraums, doch seit dem 19. Jahrhundert wird der Wasserzufluss im Rhône-Delta durch ein Geflecht von Deichen und Kanälen reguliert. Napoleon III. ließ sie im Zuge einer Modernisierungsmaßnahme Frankreichs errichten, um den Landstrich vor dem Meer zu schützen. Diese menschlichen Eingriffe in die Natur muss man kennen, um die Landschaft und die Identität der Menschen in der Camargue verstehen zu können. Unter anderem mit dem Wissenschaftler Alain Dervieux, der sich genau mit dem Naturschutzgebiet befasst, durchstreift Raphaël Hitier die einzigartige Landschaft. Im Musée de la Camargue erfährt Raphaël Hitier mehr über die Geschichte des Wein- und Reisanbaus in der Region.
Les 150 000 hectares de la Camargue forment le deuxième plus grand delta d'Europe ; cette zone humide est sillonnée par un réseau de digues et de canaux.
Pendant des millénaires, la rencontre des crues du Rhône et des eaux de la Méditerranée a inondé et salinisé les terres camarguaises, les rendant impropres à l'agriculture et quasiment inhabitables. La région renvoie l'image d'un territoire naturel, sauvage. Pourtant, depuis le XIXe siècle, la circulation de l'eau est maîtrisée par un réseau de digues et de canaux.