Die renommiertesten Kunsthändler der Welt hat er hinters Licht geführt und um mehr als 30 Millionen Mark erleichtert: "Dottore Cenni", der eigentlich Alberto Bassoli heißt und ein Dottore allenfalls in Sachen Betrug ist. Die italienische Polizei ist seit Jahren hinter ihm her. Am nächsten an ihn heran kamen allerdings die beiden WDR-Reporter Egmont R. Koch und Michael Wech. Nachdem sie dem "größten Gauner des Jahrzehnts" über ein halbes Jahr durch ganz Europa nachgespürt hatten, trafen sie ihn in einer Hotel-Lobby in Prag. Sogar die Mini-Kamera lief mit, während er aus dem Nähkästchen plauderte: "Eine angenehme Stimme, ein bisschen Erfindungsgabe und ein wenig schauspielerisches Talent - das hat völlig gereicht für meine Zwecke", sagt er eitel. Die Opfer stellten sich weniger offen der Kamera. "Die meisten fürchteten Spott und hatten Angst vor Racheakten der Bande", so Koch. Dennoch ist den akribischen TV-Rechercheuren eine offenbar lückenlose Rekonstruktion gelungen. Fast so perfekt wie die Gaunerstücke selbst.