In den frühen Morgenstunden eines verschneiten Wintertages führt ein Reiter sein Pferd hinaus in die Kälte. Wie jeden Tag absolvieren der Bereiter Olivier Puls und sein Pferd Verdi ihr Trainingsprogramm auf dem großen Platz im Freien. Beide gehören zur Equipe der legendären Reitschule Cadre Noir in Saumur. Olivier wird demnächst einen Nachfolger für Verdi suchen müssen. Der 17-jährige Hengst hat sich sein Gnadenbrot verdient und soll durch ein junges Pferd der gleichen Rasse ersetzt werden, das ebenso schön und begabt wie er sein soll und wie er irgendwann die vielen schwierigen Figuren beherrschen muss. Im Cadre Noir wird nichts dem Zufall überlassen. Patrick Pralong ist für die Einkäufe zuständig und ständig in ganz Frankreich unterwegs. Er sucht nach passenden Pferden, die mit den Reitern des Cadre Noir harmonieren. Bei Vorführungen im In- und Ausland sollen die Einheit von Pferd und Reiter das Publikum durch Eleganz und Harmonie bestechen. Patrick Pralong schaut sich bei vielen Züchtern um und beurteilt deren Pferde nach Eleganz, Geschmeidigkeit, Gleichgewicht, Leistungsfähigkeit und „Begabung“. Wenn Pralong fündig geworden ist, wird das ausgewählte Pferd einer eingehenden medizinischen Untersuchung unterzogen. Sind die Ergebnisse zufrieden stellend, wird das Tier nach Saumur gebracht, wo es seine Ausbildung beginnt. Zunächst müssen sich Mensch und Tier kennen lernen. Ohne Gewalt, aber mit sehr viel Einfühlungsvermögen wird dem Pferd beigebracht, seinem Reiter zu vertrauen und ihm zu gehorchen. Dazu benötigt der Ausbilder vor allem Geduld, Leidenschaft und Autorität. Diese Phase der Ausbildung ist entscheidend. Der Reiter benötigt Erfahrung und Wissen. Beides wird im Cadre Noir von einer Reitergeneration an die nächste weiter gegeben. Die älteren Bereiter stehen den jungen Kollegen in dieser Phase mit Rat und Tat zur Seite. Mit Patricks Hilfe hat Olivier sein neues Pferd gefunden: Rehezite. Für Olivier und Rehezite beginnt ein