Sechs Uhr morgens. Ein Reiter dreht mit seinem Pferd Aufwärmrunden in der großen Reithalle. Dann geht es an die Arbeit. Unablässig werden Figuren wiederholt, bis die Bewegungen fließend ineinander übergehen und jenen Eindruck von Leichtigkeit erwecken, der aus exakten, ausgewogenen Bewegungen entsteht. Perfektion ist das Markenzeichen des „Cadre Noir“, der im 18. Jahrhundert aus der Ausbildungs- und Elitetruppe der französischen Kavallerie hervorgegangenen Reitschule von Saumur. Viele Elemente der Zirkusreiterei entstammen dem Militär. Für Alexis Gruss, den Erben einer alten Zirkusdynastie, ist der Zirkus mehr noch als das Cadre Noir der wahre Hüter der militärischen Reitertradition. Im Mittelpunkt des ersten Teils der Doku-Soap steht eine ungewöhnliche Begegnung: Eine gemeinsame Vorstellung von Militär- und Zirkusreitern, die die Tradition der Hohen Schule der Reitkunst verbindet. Aufmerksam und neugierig beobachten die passionierten Reiter des Cadre Noir vom Rand der Manege aus, wie Alexis Gruss seine Pferde in dem 13-Meter-Rund trainiert. Alle sind fasziniert von Alexis Gruss Dressurkünsten und seiner offenkundigen Vertrautheit mit den Tieren. Während Alexis Gruss Oberst Loic de la Porte de la Theil, dem Ersten Oberbereiter des Cadre Noir die Technik des spanischen Schritts vorführt, probt Bereiter Frédéric Pierrard einige Zirkusnummern. Sie bereiten sich auf die bevorstehende Vorstellung vor. Dann heißt es: Manege frei! Unter dem Applaus der Zuschauer präsentieren Zirkusartisten und Militärreiter gemeinsame Figuren und Passagen. Den Höhepunkt bildet eine Hohe-Schule-Nummer, aufgeführt von Alexis Gruss und Frédéric Pierrard. Eine symbolische Begegnung zweier Welten, die nichts verbindet, außer der Liebe zum Pferd. (Text: arte)