Norddeutsch, mürrisch, spröde – so lieben die „Tatort“-Zuschauer den Kieler Hauptkommissar Klaus Borowski. Seit mehr als zehn Jahren spielt Axel Milberg (57) den kauzigen Ermittler von der Ostsee, erfolgreich und authentisch – kein Wunder, denn Milberg ist in Kiel geboren und aufgewachsen. Und so steckt in der Rolle des Borowski eine ganze Menge Milberg – oder ist es etwa umgekehrt? Trefflich diskutieren in der Dokumentation Axel Milberg und der Drehbuchautor Sascha Arango nicht nur über diesen Punkt. Axel Milberg wuchs wohlbehütet auf als Sohn einer Ärztin und eines Rechtsanwaltes. Er ging aufs Gelehrtengymnasium, war ein ordentlicher Schüler – und wollte doch immer ausbrechen aus dieser heilen Welt. Doch erst nach dem Abitur zog er aus der norddeutschen Provinz in den Süden, nach München, und lernte dort an der renommierten Otto-Falkenberg-Schule die Schauspielkunst. 17 Jahre lang – von 1981 bis 1998 – war Milberg Mitglied im Ensemble der Münchner Kammerspiele unter Regisseur Dieter Dorn und avancierte zum Bühnenstar. Doch dann wurde ihm die Theaterwelt zu eng, er brauchte Veränderung, ging zum Film und spielte seither in zahlreichen Erfolgsfilmen („Nach fünf im Urwald“, „Was geschah am helllichten Tag“, „The International“, „Feuchtgebiete“). Milberg ist heute eine feste Größe in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft, dreht nahezu ununterbrochen. Für den NDR steht er nicht nur regelmäßig als „Tatort“-Kommissar vor der Kamera, sondern übernahm auch die Hauptrollen in den Fernsehproduktionen „Eine mörderische Entscheidung“, „Der Liebling des Himmels“. Wie kaum ein anderer verkörpert er den undurchschaubaren, tiefgründigen Deutschen. Dabei hat Milberg durchaus den Schalk im Nacken, ist voller Witz und Ironie. Filmautor Tom Ockers zeigt auch diese unbekannte Seite von Axel Milberg. Die Dokumentation begleitet den „gefährlich intelligenten Milberg“ (Sascha Arango) bei aktuellen Dreharbeiten für