Reporter Michael Wigge hat sich einer unglaublichen Herausforderung gestellt: Er möchte von Berlin in die Antarktis reisen ohne Geld, allein - gewappnet nur mit seinen beiden Kameras und vielen ungewöhnlichen und schrägen Ideen. ZDFneo zeigt eine fünfteilige Dokumentation über Wigges Erlebnisse auf seiner abenteurlichen Reise. Wie überquert man ohne Geld den Atlantik? Wie reist man ohne einen Cent durch die USA und Südamerika? Jede Mahlzeit muss verdient, jede kostenlose Übernachtung organisiert werden - und das an 150 Reisetagen. Immer wieder droht das Projekt im Verlauf zu scheitern, doch Michael Wigge überwindet Strapazen, Erschöpfung und Hunger. Er arbeitet als Butler, bricht als Lastenträger in den Anden zusammen, lebt mit Obdachlosen in New Mexico und ernährt sich von Blumen auf Hawaii. Und er schafft das Unmögliche und hält im November 2009 in der Antarktis seine Kamera für seinen letzten Take. Auf seiner abenteuerlichen Reise lernt Michael Wigge Länder und deren Menschen auf ungewöhnlich nahe und unverstellte Art und Weise kennen. Hautnah beschreibt er den Kampf gegen die vielen Hindernisse und Strapazen der Reise, aber auch die Höhepunkte: den faszinierenden Landschaften Nord- und Südamerikas und nicht zuletzt die beeindruckenden Menschen, denen Wigge begegnet: vom Freeganer, der sich von Lebensmitteln aus Supermarkt-Müllcontainern ernährt, über die Amish-People bis zu Millionären in den USA. In der ersten Folge startet Wigges Reise mit sprichwörtlich leeren Taschen an einer Autobahnauffahrt außerhalb Berlins. Zwei Kommunisten nehmen ihn auf seiner ersten Etappe durch Deutschland mit, in Köln zeigt ihm Peter als eingefleischter "Freeganer" wie man kostenlos Lebensmittel aus Supermarktcontainern bekommt, und Harald der Zuhälter bietet Wigge den ersten Deal der Reise an: Wigge soll als Butler seine Ferraris putzen und bekommt dafür ein Zugticket. Die letzte Strecke der Zugreise muss er aber dann doch ohne gültiges Ticket reisen, a
Mit einem kleinen Computer und kostenlosem WiFi versucht Michael Wigge Unterkünfte in Montreal und den Folgestädten zu organisieren. Bei der Lebensmittelbeschaffung ändert Wigge seine Strategie: ab sofort keine Mülltonnen mehr. Er fragt einfach charmant in Geschäften nach Resten und erhält von nun an verschiedene Lebensmittel geschenkt - immerhin mit einer Erfolgsquote von fast 80 Prozent. Weil Trampen in den USA verboten ist, wandert Michael Wigge mehrere Tage durch den Bundesstaat Ohio. Dort kommt er unter anderem bei den Amish-Bauern unter. Er porträtiert deren ungewöhnliches und altertümliches Leben, in dem Geld ebenfalls eine besondere Rolle spielt. Mit einem geschenkten Fahrrad erreicht Wigge Columbus/Ohio und tauscht das Rad gegen ein Busticket, so dass er nach vier Wochen Weltreise Albuquerque in New Mexico erreicht. Trotzdem hält sich die Freude in Grenzen, da er dort keine andere Alternative hat, als mehrere Tage in der Obdachlosenszene zu verbringen. Auch hier gelingen ihm ungewöhnliche Einblicke in eine Subkultur. Nach einem kostenlosen Besuch des Grand Canyons geht Wigge in Las Vegas auf die Suche und wohnt für eine Woche umsonst in einem Hotel. Als Gegenleistung bietet er dem Manager ein ausführliches Video-Interview an. In Las Vegas trifft Wigge auch den Profipokerspieler Roy, der ihm seine Lebensgeschichte erzählt: Fünf Millionen Dollar durchs Spielen gewonnen und fünf Millionen Dollar durch Arbeit verloren.
Michael Wigge möchte Las Vegas verlassen, nachdem er ein Busticket durch eine Aktion auf dem Boulevard bekommen hat: Er bietet sich als "Human Couch" den Touristen an, die sich bei 40 Grad im Schatten auf seinem Rücken ausruhen dürfen, während Wigge auf allen Vieren auf dem Bürgersteig kniet. Vor seiner Abreise versucht Wigge, den gerade schwer erarbeiteten Geldbetrag zu verdoppeln und verliert alles - auch sein Busticket. So beginnt ein anstrengender und illegaler Versuch, per Anhalter nach Los Angeles zu gelangen. Wigge versucht unter sengender Sonne in direkter Ansprache über 150 Mal erfolglos von Autofahrern mitgenommen zu werden. Ein Tiefpunkt. Endlich in Los Angeles angekommen, wird Wigge von dem egozentrischen Schauspieler James aufgenommen, der aber schnell die Lust an seinem Gast verliert. So gerät Wigge in Panik und schafft es durch die Dienstleistung "Rücken eincremen am Strand" nach San Francisco mitgenommen zu werden. Dort verdient sich Wigge sein Flugticket nach Costa Rica, indem er Kissenschlachten im berühmten Golden Gate Park anbietet. Allerdings macht sich die Anstrengung dieser ungewöhnlichen Reise mittlerweile bemerkbar: Wigge vernachlässigt das Reinigen seiner Kleidung, bekommt Wunden an den Füßen und findet keine Unterkunft mehr. Ein Amerikaner bietet ihm kostenlos ein Standby -Flugticket an, so dass Wigge nach Hawaii fliegt und dort zwei Wochen im Paradies verbringt. Wigge schlägt sich mit Überlebenskünstlern im Regenwald von Big Island/ Hawaii durch, ernährt sich von Blumen und Früchten und trifft Aussteigerpersönlichkeiten, die über ihr Leben ohne Geld erzählen.
Nach einem Kurzaufenthalt in einem Hare Krishna Tempel in Kalifornien erreicht Michael Wigge am 11. September Costa Rica mit dem Flugzeug, da das Ticket am Jahrestag der Anschläge in New York auffällig günstig angeboten wurde. In Costa Rica, Panama und Kolumbien gestaltet sich Wigges Reise ganz anders als in den USA: Die Menschen dort haben mit der eigenen Not zu kämpfen und können darüber hinaus durch Wigges schwaches Spanisch nicht immer seine Wünsche verstehen. Trotzdem schafft es Wigge auf unkonventionellen Wegen Panama Stadt zu erreichen und sich dort beim deutschen Botschafter ein Flugticket nach Kolumbien zu verdienen. Er fragt einfach an fremden Türen nach Schlafplätzen und bekommt sie auch. Er trifft und porträtiert Menschen, die mit wenig Geld, ohne Geld oder auf sehr ungewöhnlicher Weise mit Geld leben. In Peru beginnt für Wigge die große Pechsträhne. Er arbeitet als Lastenträger für Touristen, und muss in einer 80 Kilometer langen Andenwanderung mit 30 Kilo Gepäck zur Inkastadt Machu Picchu gelangen. Leider geht der Plan schief, und Wigge bricht auf über 4000 Höhenmetern zusammen Dann geht auch noch das Haus seines Gastgebers in Peru in Flammen auf. Wigge kann sich gerade noch retten und kommt mit dem Schrecken davon.
Die Pechsträhne dauert an: Michael Wigge erreicht Boliviens Hauptstadt La Paz und findet nichts zu essen. Total erschöpft gerät er in Panik und kann sich nur mit einem erbettelten Busticket zurück nach Peru retten. Insgesamt muss er 40 Stunden ohne Nahrung auskommen. An diesem Punkt steht Wigge kurz vor dem Abbruch der Reise: die Erschöpfung gewinnt Oberhand und die Motivation sinkt gegen Null. Doch dann rettet er sich durch einen unkonventionellen Obstverkauf an Touristen. Mit einem 5000 Kilometer langen Marathon im Trampen durch Chile und Argentinien erreicht er Buenos Aires. Hier schafft es Wigge durch das Benutzen einer Klappmundpuppe Touristen und Einheimische zu unterhalten, um ein Ticket für die Weiterfahrt nach Patagonien und Feuerland zu finanzieren. In der südlichsten Stadt der Welt, Ushuaia, angekommen, geht es für Wigge auf die letzte Etappe der Reise: Er arbeitet als Assistent des Expeditionsleiters auf einem Luxuskreuzfahrtschiff. Vor der Ankunft in der Antarktis steht aber noch die Durchquerung der Drake Passage, in der Wigge stark seekrank wird. Und ein letztes Mal schaltet Wigge seine Kamera ein: in der Antarktis, dem Ziel seiner Abenteuerreise. Letzte Folge.