Peter Lustig will es genau wissen: Mit seinem Spezialmöbel, einem Schreibtisch mit Extrazubehör, sitzt er mittendrin in einem Bachbett. Wasser vorne, Wasser hinten, Wasser rundum. Das, was jeder täglich gedankenlos konsumiert und verbraucht, will Peter kennen lernen. Was liegt da näher, als sich einmal draußen in der Natur umzuschauen, dort, wo das Wasser herkommt? Und wenn man erst einmal mitten im Bach sitzt, entdeckt man, was hier alles lebt und wie leicht ein Bach aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Und weil keiner das dreckige Wasser aus erschöpften Bächen noch trinken mag, macht Peter sich seine Gedanken, wie aus solch einem armen, vom Betonkorsett eingeengten und von Abwässern verunreinigten Gewässer wieder ein schöner, klarer Waldbach werden kann, aus dessen Wasser sich Peter - auf seinem Schreibtisch mit Zubehör - einen Kaffee kochen möchte.
Mittendrin im Sumpf, genauer gesagt in einer Feuchtwiese, steht Peter Lustigs Schreibtisch. Als der Bauer die Feuchtwiese trockenlegen will, um Ackerland daraus zu machen, stellt sich Peter die Frage: Wozu sind Sumpfgebiete eigentlich gut? So kommt er auf die Zusammenhänge von Oberflächen- und Grundwasser, das wir als Trinkwasser zur Erdoberfläche hochpumpen. Die Überschwemmungsgebiete - also feuchte Wiesen und Auwälder - filtern und speichern das Wasser auf ideale Weise. Dagegen zeigt Peter, wie gefährlich es ist, wenn die Wiesen und Flußauen trockengelegt werden. Sehr bald ist dann der Boden überdüngt und so sehr von schweren Ackergeräten zusammengedrückt, "verdichtet", dass das Leben im Boden erstickt. Und ganz nebenbei erhält der Zuschauer noch gute Tipps für das Anlegen eines Teiches - zum Beispiel als Schulteich - anhand dessen man das Leben in und am Wasser beobachten und verstehen lernen kann.
Woher kommt das Wasser, das wir trinken? Peter Lustig hat seinen Schreibtisch diesmal in einem Wasserwerk aufgebaut. Eigentlich, meint er, brauchen wir ja nur die drei Liter Wasser pro Tag, die wir trinken. Dann aber, bei genauerem Hinsehen, kommt noch etwas mehr dazu - für Dusche, Klo, Waschmaschine, Kochen und und und. Statt drei Liter sind es am Ende ca. 140 Liter, die jeder von uns täglich verbraucht, - nicht gerechnet die Wassermassen, die in der Industrie verbraucht werden für die Artikel, die wir kaufen oder ständig benutzen. Das muss ja auch alles irgendwo herkommen! Peter entdeckt sehr bald, was dieser gigantische Verbrauch an Trinkwasser bedeutet: Der Grundwasserspiegel sinkt, Wasser wird immer teurer, seine Reinigung immer aufwendiger. Ein Wasserwerk sieht heute schon aus wie eine komplizierte Fabrik. Peter zieht die Konsequenz: Wasser ist kostbar und muss gespart werden. Das fängt schon bei der Klospülung an, und da kann jeder sparen helfen.
Peter Lustigs Schreibtisch steht diesmal mittendrin in einer Kläranlage: es geht um Abwasser und all das, was aus der Küche, dem Badezimmer, der Toilette und dem Waschraum als Abwasser in der Kanalisation verschwindet. Das Problem ist, dass das Dreckwasser nicht so einfach wegzukriegen ist. Es ist immer dasselbe Wasser, das wir gebrauchen, und irgendwann kommt es als Trinkwasser wieder aus dem Wasserhahn. Und dann muss es sauber sein! Peter verfolgt den Weg des Abwassers durch die Kläranlage, sieht und zeigt die Probleme, die dadurch entstehen, dass wir immer mehr Chemikalien benutzen. Er zeigt auch Möglichkeiten, auf einige Umwelt-"Schweinereien" zu verzichten. Und das ist nötig, denn: Wasser hat einen Kreislauf wie eine Pfandflasche. Man kriegt es eines Tages wieder. Und dann ist womöglich der Dreck, den man einmal hereingelassen hat, noch drin; mittendrin.
Peter Lustig geht auf Tierfang-Expedition am Boden einer Baugrube. Auf seinem Schreibtisch findet eine Safari besonderer Art statt. Die meisten seiner Tiere sind mikroskopisch klein. Es sind Bodenlebewesen: Springschwänze, Asseln, Regenwürmer, Pantoffeltierchen und noch einige mehr. Tiere also, die man normalerweise nicht sieht, die aber unentbehrliche Arbeiten verrichten: Sie zersetzen alle Überreste des Lebens auf der Erde zu Nährstoffen, die - von Pflanzen aufgenommen - wieder die Grundlage des Lebens bilden. Ein Kreislauf also, der hier geschlossen wird. Leider sind es wieder einmal die Menschen, die, wie Peter feststellt, Unordnung in diesen Kreislauf bringen, indem sie Abfälle produzieren, die von den Bodenlebewesen nicht mehr zersetzt werden können. Schlimmer noch: diese Abfälle enthalten Gifte, die über den Boden in die Pflanzen, in die Tiere, in unsere Nahrung gelangen. So entsteht ein neuer, ein Giftkreislauf, der uns sozusagen aus unserer eigenen Mülltonne essen lässt.
Mitten in der schönsten Waldlandschaft hat Peter Lustig seinen Schreibtisch aufgestellt. Hier will er sich einmal in aller Ruhe umschauen, sehen, wie die Bäume wachsen und wie sie "geerntet" werden. So ganz alleine ist er nicht an diesem beschaulichen Ort. Holzfäller arbeiten ganz in der Nähe und fällen über 100 Jahre alte Fichten. Wir brauchen ja Holz - umgerechnet jeder einen Baum im Jahr. Einerseits geben sich die Menschen Mühe, einen Wald zu hegen und zu pflegen, andererseits tun sie auch alles, um ihn zu zerstören. Peter hat alles, was der Wald für uns tut und was wir dem Wald antun sorgfältig zusammengetragen. Es geht da um eine größere Summe. Und die Rechnung geht an die Menschen.
Mitten auf dem großen Acker steht Peter Lustigs Schreibtisch. Peter entdeckt in einem Buch, dass es auch vor hundert Jahren schon Flurbereinigung gab. Das heißt: Äcker, Wiesen, Wege und Straßen werden vermessen und neu aufgeteilt. Dabei werden Hecken und Bäume gerodet, Teiche und Feuchtwiesen zugeschüttet und Bäche, Flüsse und Feldwege begradigt. Was Veränderungen an der Landschaft und eine fabrikmäßig rationalisierte Landwirtschaft für Boden und Grundwasser bedeuten, und dass die großen Maschinen und die chemischen Düngemittel uns am Ende unser Essen und unser Trinkwasser vergiften, erläutert Peter in dieser Sendung. Ein Bauer, der schon seit Jahren nach ökologischen Gesichtspunkten arbeitet, erklärt, wie man schonend mit dem Boden umgehen kann.
Diesmal steht Peter Lustigs Schreibtisch am Meer. Peter hat sich einen Sandkasten gebaut, mit dessen Hilfe sich demonstrieren lässt, wie eine Landschaft entsteht. Peter baut sich eine mit Steinen. Aber damit ist es noch nicht getan. Wind und Wetter, also Hitze, Kälte, Regen usw. machen eine richtige Landschaft aus. Ob Peter das mit seinem Modell hinkriegt? Er hat es geahnt: eine Landschaft mit lebendigem Erdboden kann man so nicht herstellen. Dazu sind auch Pflanzen, Tiere und viel, viel Zeit notwendig. Und was Peter nicht gelingt, klappt auch im Großen nicht: Eingriffe des Menschen in eine über Jahrmillionen gewachsene Landschaft führen oft zu Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdrutschen und starker Bodenerosion.
Peter Lustig will von einer schönen Landschaft ein Bild malen. Da wird er von ei-nem Regenguß überrascht. Also verläßt er seinen Schreibtisch, sucht Schutz in einer Höhle und geht auf Erkundungstour. Höh-lenmenschen mit Keulen trifft er natürlich nicht. Aber er macht Entdeckungen, die ganz neu für ihn sind. In der Dunkelheit wurzeln und wachsen Pflanzen im Boden, sogar Tiere leben hier. Auch die frühen Menschen haben in Höhlen gelebt. Eine solche Erdhöhle bietet Lebensraum und Geborgenheit: Der alte Begriff von der „Mutter Erde“ ist gar nicht so schwer zu verstehen. Und als der Regen aufhört, und Peter die Höhle verläßt, sieht er, daß durch seine schöne Landschaft eine riesi-ge Straße gebaut werden soll. Es ist doch immer dieselbe Geschichte, meint er und zeigt die „Wunderschöne Wiese“ von Wolf Harranth und Winfried Opgenoorth.
Zum Schutz vor Regen und feuchter Luft hat Peter Lustig sich mit seinem Schreibtisch in ein Gewächshaus zurückgezogen. So kann er sich in Ruhe mit diesem Thema auseinandersetzen: feuchte Luft, frische Luft, gute Luft – Luft überhaupt. Eine Sache, über die man selten nachdenkt, weil man sie nicht sieht. So überlegt Peter erst einmal, was die Luft alles können muß: Flugzeuge tragen, Düfte verteilen, Schallwellen weitertragen und vieles mehr. Also: Luft ist nicht nichts. Woraus sie besteht, welche Rolle dabei der Sauerstoff für das Leben auf unserer Erde spielt, wie er von Pflanzen produziert wird, das ist eine uralte und unendliche Geschichte…
Peter Lustig und sein Schreibtisch sind wieder einmal mitten im Wald. Peter ge-nießt hier die gute Luft und fühlt sich wohl. Und erst als der Förster ihn vertreibt, weil kranke Bäume gefällt werden müssen, sieht Peter, daß der Wald nicht so grün und gesund ist, wie er sein sollte, also die Luft nicht so gut ist, wie er dachte. Die Luft transportiert schließlich nicht nur Blüten-düfte, sondern auch Schadstoffe. Schad-stoffe, die, wie Peter bald begreift, von Menschen gemacht werden…
Heute sitzt Peter Lustig mit seinem Schreibtisch-Sondermodell nicht mitten-drin, sondern obendrüber. Vom Flachdach eines Hauses aus hat er den totalen Über-blick. Von hier oben sieht er, was sich auf den Straßen abspielt und was auf der Kreuzung passiert. Und hier oben sitzt er auch nicht mittendrin in den Abgasen – glaubt er – bis neben seinem Schreibtisch ein Schornstein zu qualmen beginnt. Die Sache mit den Abgasen aus Schornstei-nen und Auspuffanlagen geht ihm nicht mehr aus dem Kopf…
Gut geschützt vor Regen und Wind ist Peter Lustig mit seinem Schreibtisch wieder einmal in ein Gewächshaus gezogen. Aber er friert. Aus einem gemütlichen Frühstück wird nichts, und Peter packt seine Obstration wieder ein. Mit dem Aus-blick in den regengrauen Himmel gerät Peter ins Grübeln. „Verpackung“ und „Glashaus“ – mit diesen begriffen läßt sich die Lufthülle der Erde hervorragend erklä-ren. Und als die Sonne den Raum im Glashaus endlich erwärmt, ist auch der „Treibhauseffekt“ sonnenklar…
Peter räumt auf. Eine Menge Müll kommt dabei zusammen – wohin damit? Früher war das ganz einfach, da hat jeder seinen Abfall in die Gegend geworfen. Aber das war auch Abfall, der mit der Zeit verrotten und zu Erde werden konnte; unser Abfall heute, der Plastikmüll zum Beispiel, ist sehr dauerhaft. Also in den Mülleimer da-mit, und die Müllabfuhr bringt’s weg. Eine praktische Sache. Und da, wo der Abfall hinkommt, steht heute Peters Schreib-tisch: auf der Mülldeponie. Hier schaut Peter sich um, und er schaut nicht nur, er riecht auch, denn hier stinkt’s gewaltig: Deponiegase entstehen, die brennbar und giftig sind. Gift ist auch in dem Wasser, das hier versickert. Und immer mehr Müll kommt auf die Deponie…
Eine Sendung über Abfall, bei der Peters Schreibtisch im Supermarkt steht – da kann doch was nicht stimmen? Doch, meint Peter, denn hier wird eine Menge Müll gleich mit verkauft, nämlich Verpa-ckungen. Sauber und hygienisch sind sie, schöne Bilder sind darauf gedruckt, und praktisch sind solche Einwegverpackun-gen ja auch. Aber schon die Herstellung verbraucht viel Energie, Rohstoffe und Wasser. Und dann einmal benutzt, werden sie zu Müll.
Mit seinem Schreibtisch ist Peter diesmal auf einen Schrottplatz gezogen, auf einen besonderen. Hier liegt hauptsächlich Elekt-ronikschrott rum, Platinen und derglei-chen, Wunderwerke der Technik, die ein-mal viel Geld gekostet haben. Der Bild-schirm auf Peters Schreibtisch soll eine Botschaft mitteilen, aber das „I“ will und will sich nicht einstellen. Vielleicht findet er hier eine alte Tastatur, die er irgendwie anlöten kann. An einer total vergammelten Platine findet er Gold, hauchdünn zwar, aber echtes Gold. Gold für Computer? Warum das? Und wo kommt es her? In diesem Fall kommt es aus Südamerika, aus dem brasilianischen Regenwald. Wer hätte gedacht, daß da ein Zusammenhang zwischen Computer und Regenwald be-steht…
Peter ist mit seinem Schreibtisch an die Nordsee gezogen. Hier will er sich sein Mittagessen selber angeln. Eine Finkenwerder Scholle will er sich braten. Endlich mal keine Müllprobleme. Weit und breit nichts als Wasser – und ein bißchen Landschaft. Dazu die frische Luft! Peter ist rundum glücklich. Es dauert nicht lange, und er hat etwas geangelt – einen Eimer. „Titandioxyd“ steht darauf. Ehe er sich versieht, ist er doch wieder mittendrin in Müllproblemen. Das Titandioxyd beschert uns allen schöne Farben. Mit ihm wird in unserem Alltag Weißes weißer und Buntes bunter. Und es ist schwer zu gewinnen. Man braucht dazu Schwefelsäure, die später als Dünnsäure ins Meer geleitet, „Verklappt“ wird. Ins Meer? Ja, in dasselbe Meer, in dem Peter gerade angelt. Und die Dünnsäure ist nicht alles…
Peter ist das Benzin ausgegangen – der Tankstelle auch. Er kommt ins Nachdenken. Wer ist eigentlich von diesem „Kraft-Stoff“ abhängig? Wo kommt er her? Wie lange werden die Erdölvorräte reichen? Und gehen wir vernünftig mit der eingemachten Energie um? Peter hat eigene Ideen. Diese sind zwar nicht brandneu, aber gut. Und gute Ideen kann man nicht oft genug zeigen…
Peter spielt mitten in einer Braunkohlen-grube mit einer Dampfmaschine. Er will sich seinen eigenen Strom herstellen, mit den „Lustig’schen Elektrizitätswerken“. Bei seinen Basteleien merkt er, wie viel Ener-gie wir verbrauchen, ja geradezu ver-schwenden. Kein Wunder, dass die Braunkohlenbagger die Landschaften re-gelrecht auffressen. Peter zeigt, wie sich Kraftwerke unterscheiden.
Peter hat sich das Atomkraftwerk von innen angesehen und staunt nicht schlecht über die vielen Schleusen, Messungen und Geräte. Überall ist von radioaktiver Strah-lung die Rede, aber verbrannt wird hier nichts. Die komplizierten Abläu-fe im Reaktorbetrieb, die Störfälle und Unfälle, die Probleme beim Abbau des Rohstoffes Uran und der Versuch, die abgebrannten Brenn-elemente loszuwerden – all das be-reitet Peter großes Unbehagen…
Die Erfahrungen mit den Kohlekraftwerken und dem Atomkraftwerk haben Peter hell-hörig gemacht. Er will nicht die Sonnen-energie verheizen, die seit Jahrmillionen in der Erde gespeichert ist. Er will die Sonne direkt anzapfen. Der „Sonnenindikatorvo-gel“, eine echte Lustig-Erfindung, hilft ihm dabei. Technik ist für Peter kein Problem. Am Beispiel seines Bauernhofes zeigt er, wie man über Solarzellen und Windräder Sonnenenergie direkt nutzen kann. Aber kann man sie auch speichern? Kein Prob-lem. Im Moment ist das zwar noch um-ständlich, aber für die Zukunft heißt Peters Formel: Energie direkt von der Sonne, aufgehoben in Wasserstoff!
Es geht um Kühe, die auf der Weide rund um Peters Schreibtisch stehen und um die Tiere, die er auf den verschiedenen Bau-ernhöfen besucht. So hatte er sich das nicht vorgestellt: Die meisten Bauernhöfe sind keine Bauernhöfe mehr, sondern Tierfabriken. Hier geht es nicht darum, dass die Kälber, Schweine, Hühner in der richtigen Umgebung gesund und munter leben können, sondern darum, dass sie möglichst schnell wachsen. Massentierhal-tung nennt man das, und Peter ist ent-setzt. Tiere sind doch keine Fleischma-schinen und Eierautomaten, es sind We-sen, die Anspruch auf Bewegung, frische Luft normales Tageslicht und natürliche Ernährung haben. Kein Wunder, dass Peter sich nach einem anderen Bauernhof umsieht, nach einem alten, auf dem es zugeht wie früher. Er findet ihn und lernt eine Menge dazu.
Peter ist mit seinem Spezialschreibtisch in einen Apfelbaum gezogen. Eigentlich interessiert Peter sich mehr für Tiere als für Pflanzen. Bei der Beobachtung der Tiere im Baum entdeckt er, wie unzertrennlich die Beziehungen zwischen Tier und Pflanzen sind. Ja, ohne Pflanzen gäbe es keine Tiere, und Menschen sowieso nicht. Und wie sind die Pflanzen auf diesen Planeten gekommen? Voller Bewunderung registriert Peter, was Pflanzen und Bäume für uns bedeuten. Und wie clever wir das, was die Bäume uns liefern, ausnutzen und bearbeiten. Was auf einer Apfelplantage alles gemacht wird, bis wir dann die gleichmäßig großen, runden Äpfel im Supermarkt kaufen, das ist fast schon ein Fabrikbetrieb. Und das ist es auch, was gar nicht mehr so viel mit Natur zu tun hat.
Auf einem Aussichtsturm will sich Peter eine sogenannte Entscheidungshilfe holen, denn er muß umziehen und sucht sich nun die Gegend, die Landschaft, in der er sich besonders wohlfühlt. Dabei fällt ihm auf, wie Menschen die Landschaft verändern, unberührte Natur gibt es eigentlich nirgends mehr. Die Grenze zwischen Verändern und Zerstören ist schnell überschritten, und es entstehen Schäden, die in Jahrtausenden nicht zu reparieren sind.
Peter hat sich mit seinem Schreibtisch auf einem besonders romantischen Plätzchen niedergelassen: als Naturliebhaber und Maler ist er zu früher Stunde an ein Seeufer gezogen. Er will hier die Seelandschaft malen, die er besonders liebt. Aber andere Naturfreunde haben dieses Plätzchen auch entdeckt. Statt ein Ort der Natur und Stille ist dieses Seeufer bald ein Rummelplatz. Vögel werden verjagt, das Schilf niedergewalzt, das Wasser aufgewühlt, es stinkt nach Sonnenöl und Bratwurst. Warum fahren die Freizeitler nicht woanders hin, in die Alpen zum Beispiel? Die sind groß. Da verläuft es sich, meint Peter…
eter lässt sich frischen Wind um die Nase wehen. Das Meer hat es ihm angetan, die Wellen, das Wasser, der Himmel, der Wind. Das fasziniert ihn, und wie könnte es anders sein, er möchte genau wissen, was im Wasser los ist, warum der Wind bläst, wie alles entstanden ist, was wir heute mit dem Meer machen und warum es ihn immer wieder ans Wasser zieht. Peter hat sich deshalb auf den Weg in einen Steinbruch gemacht. Jawohl, in einen Steinbruch. Nicht in irgendeinen. Die Suche nach den Geheimnissen des Meeres hat ihn zu einer Felswand gebracht, in der er seltsam geformte Steine findet. Sie sehen aus, wie Tiere, wie Meerestiere. Aber wie kommen diese mitten auf dem Land hier in den Steinbruch?
Peter Lustig ist mit seinem Schreibtisch an den Strand gezogen. Zum Baden, versteht sich, und zum Faulenzen und zum Forschen, wie das mit dem Salz im Meerwasser ist und warum es da ist. Aber das Wetter macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Es regnet, es stürmt, sein Unterstand ist der einzig trockene Platz am Strand. Dabei hatte der Wetterbericht Sonne angekündigt. Mit dem Blick auf Regenbögen und graue Wolken sinniert Peter über das süße und das salzige Wasser, über Wind und Wetter und über Hochs und Tiefs und wie sie zustande kommen. Da stellt sich eine vom Regen triefende Frau bei Peter unter, ja, er traut seinen Augen nicht. Es ist tatsächlich die Meteorologin, die allen Fernsehzuschauern das „schöne“ Wetter in Aussicht gestellt hatte. Das ist eine glänzende Gelegenheit für ihn herauszufinden, was die Frau bei der Vorhersage vielleicht übersehen hat.
Das Meer als Nahrungsquelle.
Peter Lustig ist dieses Mal „mittendrin“ im Urlaub, im Ferienparadies am Strand. Eigenartig ist nur, daß er allein am Strand ist. Normalerweise findet er hier nur mit Mühe Platz für sich, den Schreibtisch und den Sonnenschirm. Ein Schild schreckt ihn auf: „Baden vorübergehend verboten“. Was ist passiert? Peter schaut sich gründlich um, aber was er entdeckt, kann nicht allein der Grund für das strikte Verbot sein. Er entdeckt angeschwemmten Abfall. Da benutzen einige das Meer als Mülleimer – und als Kloake, und auch nicht einige Wenige, sondern Tausende, Hunderttausende, ja Millionen.
Für Peter Lustig erfüllt sich ein alter Traum. Sein Multifunktionstisch steht im Regenwald, und endlich kann er ganz authentisch die Alltäglichkeiten unseres Lebens auf ihre Verbindungen zu den Tieren, Pflanzen und Menschen in den exotischen Ländern untersuchen. Brasilien, Kolumbien, Kongo, Indonesien, alle diese Länder so nahe am Äquator haben es Peter angetan. Allein diese Regenmengen, dort kommen jährlich acht Meter vom Himmel, bei uns gerade mal 80 Zentimeter, beeindrucken ihn und machen ihn nachdenklich. Die Bäume, die in diesen Regenwäldern wachsen, haben ein charakteristisches Holz. Dafür interessiert sich Peter. Sein Superschreibtisch wird allmählich unansehnlich und wackelig. Nun sucht er etwas „für den gehobeneren Anspruch“. Aber wenn er beobachtet, wie diese Bäume im Regenwald gefällt werden, in welchen Mengen sie nach Europa und Nordamerika exportiert werden, und wie die Wälder danach aussehen, dann entdeckt er, dass hier mehr zerstört als gewonnen wird.
Peter Lustig will sich auch in dieser „mittendrin“-Sendung um die Geheimnisse des Regenwaldes kümmern. Aber anstatt seinen Schreibtisch unter einer Palme abzustellen, steht er mit diesem Supergerät auf einer Landungsbrücke im Hamburger Hafen. Und er hat, kaum dass er sich versieht, eine Riesenmenge Bananen gekauft. Fantastisch sehen die aus, alle gleich groß, 20 Zentimeter lang, vier Zentimeter dick, und alle goldgelb. Eigenartig. Und dafür, dass sie mühsam angepflanzt wurden, eine so weite Reise gemacht haben und hier im Kühlhaus behandelt werden, sind sie eigentlich immer noch recht billig. Aber Peter merkt schnell, wer hier das meiste Geld verdient. Eigentlich sind alle Produkte aus dem Regenwald zu billig. Andererseits: nirgendwo wachsen Pflanzen und Bäume so üppig und so schnell wie dort.
Peter hat seinen Schreibtisch im Zoo auf-gebaut und versucht herauszubekommen, woher die Affen kommen, die er in den Gehegen antrifft. Er überlegt sogar, ob so ein Affe nicht auch ein geeignetes Haustier für ihn wäre. Da käme Leben ins kleine Eigenheim! Aber als Regenwaldex-perte erkennt er sehr schnell, was er sich und besonders den Affen damit antun würde. Nein, auf so eine Tierquälerei lässt Peter sich nicht ein. Dennoch hier im Zoo fühlen sich die Regenwaldbewohner sicher auch nicht wohl. Und dann erzählen die Schilder an den Gehegen bei den meisten Affenarten: „Vom Aussterben bedroht!“ Wieso eigentlich? Was ist los in den Wäldern am Äquator?
Mit seinem Superfunktionsschreibtisch ist Peter auf einem Schrottplatz gezogen, auf einen besonderen. Hier liegt hauptsächlich Elektronikschrott herum, Platinen und dergleichen. Wunderwerke der Technik, die einmal viel Geld gekostet haben. Der Bildschirm auf Peters Schreibtisch soll eine Botschaft mitteilen, aber das „I“ will und will sich nicht einstellen. Vielleicht findet er hier eine alte Tastatur, die er irgendwie anlöten kann. An einer total vergammelten Platine findet er Gold, haudünn zwar, aber echtes Gold. Gold für Computer? Warum das? Und wo kommt es her? In diesem Fall kommt es aus Südamerika, aus dem brasilianischen Regenwald. Unter abenteuerlichen und grausamen Bedingungen haben es Goldsucher dort ausgewaschen, haben die Heimat der Indios und den Wald zerstört, vergiftet und sind dabei arme Schlucker geblieben. Wer hätte gedacht, dass da ein Zusammenhang zwischen Computer und Regenwald besteht.
Anja will Fotomodell werden. Sie bewirbt sich bei einer Agentur und hat nach einem enttäuschenden ersten Anlauf bereits eine entscheidende Erkenntnis, die allerdings so alt ist wie die Geschichte der Kleidung selbst: „Kleider machen Leute“. Kleidung bedeutet nicht nur, den Körper vor Kälte, Nässe, Sonnenstrahlen zu schützen, Kleidung hat eine bedeutende soziale Funktion: Sie grenzt ab oder sie verbindet, sie vermittelt ein „Feeling“, und sie hat viel mit Geld und heutzutage mit sogenannten Marken zu tun. Mit den Klamotten kann man zeigen, daß „man dazugehört“. Was das alles mit unserer Umwelt zu tun hat? Anja wird das schnell klar, als sie herausfindet, in welchen Massen – und wo – Kleider hergestellt werden und wie bereitwillig sich die Verbraucher dem Modediktat unterwerfen. Was man zum Beispiel gegen das Modediktat tun kann, dazu hat sie eine gute, wenn auch ungewöhnliche Idee.
Anja trabt gerade gemütlich durch einen Park – um – wie sie meint, etwas für die Gesundheit zu tun, als sie plötzlich von einem schnellen Läufer im enganliegenden neonfarbenen Dress überholt wird. Das spornt Anja an, und sie spurtet hinterher. Er trainiert für den Berlin-Marathon und hat sich extra einen superschnellen Sportdress angeschafft – 100 Prozent Synthetik. Ob sich seine Kleidung aus Kunstfasern bes-ser eignet für den Sport als Anjas Baum-woll-Trainingsanzug, und welches Material besser für die Haut ist, darüber kommen die beiden Läufer heftig ins Diskutieren. Anja will es nun genauer wissen, auch, weil ihr Baumwollanzug anfängt, sie zu jucken. Bei ihren Nachforschungen entdeckt sie, was alles mit den Stoffen und Kleidern passiert, ehe wir sie auf der Haut tragen…
Anja sitzt auf einem einsamen Bootssteg am See und kaut nachdenklich auf einem Bleistift. Endlich hat sie einen Job als Re-porterin bekommen und soll einen Artikel für die Lokalzeitung schreiben. Aber zu welchem Thema? Kleidung aus der Regi-on! Dazu fällt Anja überhaupt nichts ein. Bevor ihr der Kopf zu rauchen beginnt, beschließt sie, erst einmal ein kühles Bad im See zu nehmen. Als sie wieder an Land gehen will, sind ihre Kleider verschwunden. Nackt und frierend macht sie sich auf die Suche nach irgendwelchen Dingen, die sie anziehen kann.
Anja steht am Wühltisch mit bunten, billi-gen T-Shirts und hält sich eines nach dem anderen an. So viele verschiedene Farben gibt es, und vor allem, die T-Shirts sind so billig! Anja kann sich nicht entscheiden und nimmt schließlich zehn T-Shirts, ein echtes Schnäppchen, findet sie. An der Kasse wird sie dann aber doch ein wenig nach-denklich: Wieso können diese T-Shirts so billig sein? Produktion in Billinglohnlän-dern, lasche Umweltauflagen sind die Hauptgründe. Ein paar Wochen später steht Anja vor dem Altkleider-Container. Die T-Shirts sind schon eingelaufen, haben die Form, die Farben verloren, sind aus-gewaschen. Nun hat sie keine Freude mehr daran.
Anja ist mit ihrem Bikel auf einer Landstraße unterwegs, als plötzlich die Sonne hinter den Wolken verschwindet. Das Solarmobil bleibt stehen, weil es keine Sonnenenergie mehr tanken kann. Da bleibt Anja nichts anders übrig, als auf Muskelkraft umzusteigen. Das macht ihr zwar anfangs Spaß, wird dann aber ganz schön anstrengend, weil es immer nur bergauf geht. Schwitzend und keuchend legt Anja eine Pause ein: „Jetzt einen Schokoriegel!“ stöhnt sie, nur der kann sie wieder zu Kräften bringen. „Aber warum eigentlich?“ fragt sich Anja, als sie sich wieder fit fühlt. Und schon ist sie „mittendrin“ im Thema Ernährung…
Bei einem Ausflug überkommt Anja riesiger Hunger. Auf einem Acker sieht sie ein Häschen hoppeln – und weil sonst weit und breit nichts Eßbares in Sicht ist, schafft sie es unter einigen Mühen, das Kaninchen zu fangen. Doch dann mag Anja es doch nicht essen, das Tier tut ihr viel zu leid. Und außerdem hat sie längst gemerkt, daß sie auf einem Kartoffelacker steht. Überm Feuer geröstete Kartoffeln sind doch eine Delikatesse, findet Anja, als sie später am Feuer sitzt. Nach dieser Geschichte beginnt sich Anja nicht nur Gedanken über die Geschichte und die Bedeutung der Kartoffel zu machen, sondern auch unseren Fleischkonsum kritisch zu hinterfragen.
Anja ißt genüßlich einen Erdbeer-Joghurt, da wird sie plötzlich abgelenkt und kleckert sich den leckeren Joghurt auf ihr Kleid. Nun hat sie nichts mehr zu essen, aber immer noch großen Hunger! Da bleibt nur der Weg zur Pommes-Bude. Beim Essen wundert sich Anja – die Pommes sind ja alle gleich lang, gleich dick und haben die gleiche Farbe. Kartoffeln in der Natur dagegen sind doch sehr verschieden. Anja will dieser Sache auf den Grund gehen und entdeckt, wie heute Lebensmittel „designt“ werden, daß heißt in der Fabrik geformt, genormt, haltbar gemacht und optisch verschönert werden. Das will Anja nun auch, der ideale Erdbeer-Joghurt, der gut schmeckt, nicht verdirbt, schön aussieht und vor allem nicht kleckert…
Anja ist völlig erschöpft und sehnt sich nach einem frischen heißen Kaffee. Schon vor Morgengrauen wurde sie mit ihrem Bikel von ihrem Schlafplatz am Flußufer vertrieben, und seitdem irrt sie umher, um einen Kaffee zu bekommen. Da hört sie im Radio die Nachricht, daß eine große Dürre in Kolumbien die Kaffee-Ernte zerstört hat, und damit das ganze Land in eine tiefe wirtschaftliche Krise geraten ist. Wieso das, fragt sich Anja verwundert, lebt etwa das ganze Land vom Kaffeeanbau? Ihre Nachforschungen zeigen, wie gefährlich es für ein Land sein kann, sich nur von einem Exportgut abhängig zu machen und keine Nahrungsmittel mehr für die eigenen Leute anzubauen…
Peter Lustig besucht eine Schule, bei der die Schüler selbst aktiv geworden sind, um etwas für die Umwelt zu tun. Die Schüler haben den Müll, der an der Schule anfällt, so weit wie möglich reduziert. Unter anderem durch den Einsatz von Regenwürmern.