Der Oslofjord ist Norwegens meistbefahrene Wasserstraße. Hier ist immer viel los, besonders im Sommer. Von der idyllischen Inselwelt der südlichen Schärenküste führt der über 100 Kilometer lange Meeresarm tief hinein ins Landesinnere bis ins pulsierende Oslo. Norwegens Hauptstadt hat sich in den vergangenen Jahren neu erfunden. Das ehemalige Werftgelände wurde zur quirligen modernen Hafencity. Neben der futuristischen Oper ist das neue Viertel Sørenga entstanden mit schicken Apartments, Badestrand und dem neuen Munch-Museum Lambda, einem Bau mit Knick. Vor der glitzernden Silhouette der Fjordcity dümpeln ungewöhnliche Hütten im Wasser: schwimmende Saunen. Sie sind äußerst beliebt, viele Norweger kommen schon vor der Arbeit vorbei. Ragna Marie Fjeld und Hans Jørgen Hamre sind Mitbegründer des gemeinnützigen Sauna-Vereins. Mittlerweile werden die anarchisch wirkenden Schwitzhütten von der Stadt geduldet, aber immer wieder müssen die Initiatoren um die Genehmigung für ihr wildes unkonventionelles Projekt bangen. Die Norweger lieben es aber auch einsam, viele besitzen ein Häuschen in den Schären. Doch wenn es ums Bauen geht, ist die Inselidylle eine echte Herausforderung. Das Material muss oft mit dem Helikopter eingeflogen werden. So auch auf einer Baustelle im Hvaler-Archipel. Für den Zimmermannslehrling Thomas Westbye eine ganz neue, aufregende Erfahrung. Nahe der schwedischen Grenze knattert eine Rentnergang durch den Schärenort Sponvika, und zwar auf dreirädrigen Lastenmopeds. Die eignen sich in den engen Gassen prima, um Werkzeug, Angelgerät oder auch die Ehefrau zu transportieren. Harald Bjørnstad und der Moped-Club sägen gemeinsam Feuerholz und treffen sich danach zum Essen. Schließlich hat Haralds Sohn Christer mit seinem Boot „Krabbeklo“ frische Krebse im Fjord gefangen. Nach über 100 Jahren wurde am Oslofjord erstmals wieder ein Wikingerschiff gefunden. Mit Georadar haben Wissenschaftler die Überreste des über 1000 Jahre alten Gjellestad-Schiffs geortet, eine