Hiddensee ist als einer der sonnenreichsten Orte Deutschlands bekannt. Aber nicht nur deshalb kommen auf die kleine Insel jedes Jahr gut 250.000 Besucher, die den gerade einmal eintausend Einwohnern ordentlich Arbeit bescheren. Die Insel ist seit Jahrzehnten Anziehungspunkt für Intellektuelle und Künstler. Gerhard Hauptmann lebte hier. Sein Haus wird noch immer liebevoll gepflegt. Zu DDR-Zeiten galt Hiddensee als Rückzugsort für viele Freidenker, die hier dem kleinbürgerlichen Mief des SED-Regimes entkommen wollten. Damit andere hier entspannt ihren Urlaub verbringen können, kommt Hans-Jörg Kunth ganz schön ins Schwitzen: Er ist einer der wenigen, die auf Hiddensee eine Ausnahmegenehmigung für den Betrieb eines Kraftfahrzeugs haben. Mit dem elektrisch angetriebenen „Küstenblitz“ beliefert Kunth die Inselbewohner und Gastronomen mit allem, was man für ein angenehmes Inselleben braucht: Kühlschränke, Matratzen, Gemüse, frischen Fisch. Auch Horst Henk darf hier Auto fahren. Viel lieber aber ist er mit dem Fahrrad unterwegs. Der Inselpolizist hat einen kniffligen Fall zu lösen: vom Kutter des Bürgermeister wurde Bier gestohlen, elf Flaschen! Hauptkommissar Henk hängt sich mächtig in diesen Fall hinein, damit dieses Delikt nicht die äußerst niedrige Kriminalitätsrate von Hiddensee in die Höhe treibt. Zwischen Hiddensee und Rügen liegt eine viel befahrene Wasserstraße. Doch das flache Boddengewässer hat schon viele Hobbyskipper überfordert, denn die Fahrrinne ist nur wenige Meter breit. Immer wieder sitzen dort Segler fest. Dann kommen die Männer vom Seenotrettungskreuzer „Nausikaa“ zum Einsatz. Seit 125 Jahren sind hier Seenotretter aktiv. Und das ist auch nötig, heutzutage mehr denn je. Nach Fahrrädern sind Kutschen das wichtigste Transportmittel auf Hiddensee. Sieben Kutschunternehmer mit fast 20 Fuhrwerken gibt es hier. Aber nur eine einzige Kutscherin. Vor 20 Jahren hat Birgit Mach ihr kleines Fuhrunternehmen gegründet und erntet