Jedes Jahr im Juni herrscht auf der Inselgruppe Bermuda „British Royalty“, denn die Inseln gehören als Überseeterritorium zur britischen Krone. Und darum gibt es zum Geburtstag der Queen ein Ständchen mit allen Orden und Ehrenzeichen. Dafür probt Major Dwight Robinson mit der Bermuda Regiment Band das ganze Jahr lang. Bei der großen Straßenparade soll jede Note stimmen, die Bandmitglieder müssen im Takt marschieren und aufspielen. Nur ihre Majestät ist nicht dabei … Durch die Lage vor der Küste der USA und der Karibik bietet sich Bermuda als Stoppover für Seefahrer an. Vor allem Luxusjachten nutzen die Inseln für einen ersten Landfall. Während die Eigner zum Shoppen oder Golfen von Bord gehen, macht Mark Soares klar Schiff: vom Catering bis zum Kontrolltauchgang um den Kiel, vom Zahnarztbesuch bis zum Hundesitter, „Super Mark“ kümmert sich um alles. Wenn Jeremy Madeiros mit seinem Boot nach Nonsuch Island übersetzt, ist er jedes Mal gespannt, was er dort vorfinden wird – wenn überhaupt. Im Idealfall sind es Bermuda-Sturmvögel. Die Tiere sind so selten, dass sie schon für ausgestorben erklärt wurden. Um den kleinen Bestand zu retten, zieht Madeiros Jungtiere mit der Hand groß. Sich auf Bermuda „in Schale zu werfen“ heißt, Shorts anzuziehen. Was anderswo als Freizeitkleidung gilt, gehört auf den Inseln zum Büro-Dresscode. Aber um die berühmte Bermuda-Shorts „richtig“ zu tragen, sind einige Regeln zu beachten. Ian Jones, der als Schneider im English Sports Shop arbeitet, wacht über sie: passende Wollkniestrümpfe und feinstes Schuhwerk sind ein „must“. Selbst im sonnigen Inselparadies gibt es Schattenseiten. Die meisten Lebensmittel müssen teuer importiert werden. Deshalb bauen findige Hobbygärtner wie Suzanne Mayall im Paget Community Garden ihr eigenes Gemüse an. Nicht ganz einfach, denn Bermuda hat kaum eigene Süßwasserquellen. Alle Inselbewohner sind deshalb verpflichtet, ihre Dächer in Stufenform zu bauen und z