Für die Carioca, die Bewohner Rio de Janeiros, gibt es keinen Zweifel: „Rio ist die schönste Stadt der Welt!“ Wer jemals mit dem Drachenflieger Ruy Mara über die traumhafte Küste zwischen dem Corcovado und dem Zuckerhut geschwebt ist, wird das bestätigen. Ruy arbeitet in einem Sozialprojekt für die größte und bekannteste Favela Rios: Rocinha. Die Jugendlichen sollen lernen, sich aus ihren sozialen Grenzen zu erheben. Dafür absolvieren sie nicht nur ein Judo-Training, sondern auch atemberaubende Flüge über die Stadt am Zuckerhut. Der Drachenfluglehrer Ruy bereitet den 18-jährigen David auf sein erstes Abenteuer in der Luft vor. Auch eine Traumstraße muss gewartet werden: Dem Himmel nah, hoch oben auf der berühmten Brücke von Niterói, repariert die Elektrikerin Patricia Oliviera mit ihrem Team die Ampelanlage. Da oben fühlt sie sich sicher. Lebensgefährlich ist es unten auf dem Seitenstreifen, denn brasilianische Autofahrer sehen in orangefarbenen Warnhütchen eher eine Aufforderung zum munteren Slalom. Die Ilha Grande ist die drittgrößte Insel Brasiliens. Zu Kolonialzeiten war sie ein Zentrum des Sklavenhandels und mit ihren 86 Stränden das perfekte Versteck für Piraten. Heute leben hier nur 3.000 Menschen, dafür aber viele wilde Tiere: Horden von Brüllaffen, die bislang wenig erforschten Guyana-Delfine und seltene Singvögel. Um sie zu schützen, gehen die Nationalpark-Ranger auf Streife. Über das uralte Kopfsteinpflaster der Hafenstadt Paraty holpert der Pferdekarren von Junio Alves. Er bringt Fenster zu einer Baustelle in die Altstadt, die für Autos gesperrt ist. Der findige Handwerker fährt vorbei an den malerischen alten Häusern, die Paraty zum Weltkulturerbe gemacht haben. Über den Caminho do Ouro, den Goldweg, gelangte früher das Edelmetall aus den Minen von Ouro Preto in die Innenstadt. Etwa 50 Kilometer vor dem Hafen von Santos baut Marco Candido seinen Stand direkt an der Straße auf. In der Hand hält er zwei Ketten mit gr