Lagunen, Salinen, Strände und Kanäle: Die Camargue ist eine einzigartige Wasserlandschaft im Süden Frankreichs. Hier hält der Stierzüchter Frédéric Bon seine Herde mit 30 Pferden und drei „Guardians“ in Schach. Mit ihren typischen Hemden und Hüten suchen die Cowboys der Camargue hoch zu Ross die wildesten Stiere für die „Course camarguaise“ aus, die unblutige französische Variante des Stierkampfes. In seiner eigenen Trainingsarena gewöhnt Frédéric Jungstiere an die Volten der Stierkämpfer. Im Hafenstädtchen Le Grau-du-Roi starten Jeremy Vargas und Jean-Louis Malabave zum Tintenfischfang mit einer höchst ungewöhnlichen Technik, genannt „Pêche au pot“. Die Männer werfen Hunderte vasenähnliche Gefäße an einer Leine ins Meer. Darin verkriechen sich die Tintenfische wie in einer Höhle. Mit einem Trick locken Jeremy und Jean-Louis sie von ihrem Boot aus wieder heraus: mit einem Spritzer Chlorwasser aus dem Blumensprüher. Bei Arles teilt sich die Rhône in zwei Mündungsarme. Über die Große Rhône pendelt die Doppelfähre von Barcarin. Die zwei Schiffe begegnen sich ständig. 38 Jahre lang hat Kapitän Christian Baudinet für Frankreichs Marine die Weltmeere befahren und dabei sieben Mal den Globus umrundet. Jetzt navigiert er auf einer Strecke von 400 Metern im Drei-Minuten-Takt. Auf den weiten Stränden der Camargue verlieren sich die wenigen Menschen zwischen den Dünen. Hier misst Luc Vernhes mit einer Spezialkelle den Salzgehalt des Meeres. Dann macht er sich auf den Weg durch die Saline von Aigues-Mortes. Dabei geht es 200 Kilometer kreuz und quer zwischen Bassins und Kanälen, wo er Schleusen öffnet und Wassertore schließt, um die Salzproduktion zu steuern. Der Salzmeister ist verantwortlich für die Qualität des weltweit berühmten „Fleur de Sel“. Von der Saline aus sieht man die Stadtmauern von Aigues-Mortes. Dort, wo die Eisenbahn den Canal du Rhône à Sète überquert, schwenkt der Bahnwärter Frédéric Félices sie