In der Bucht von Ilulissat vor Grönland kracht es lautstark im größten Gletscher der nördlichen Erdhalbkugel. Von der Mitternachtssonne beschienen, setzt sein schmelzendes Eis kontinuierlich Sauerstoff frei, der das Wasser zum Sprudeln bringt. Eine bizarre Welt aus Eis, Licht und Luft. Während des kurzen Sommers schlafen die Grönländer nicht viel. Jeder, der mehr als drei Stunden im Bett verbringt, gilt als Langschläfer. So geht es auch dem Inuit Christian. Nachdem er einige Jahre in der Hauptstadt Nuuk lebte, ist er wieder in sein Heimatdorf Qeqertarsuaq zurückgekehrt. Das Stadtleben fand er langweilig. Mit 4.000 Einwohnern ist Ilulissat die drittgrößte Stadt in Grönland. Auf dem Fleischmarkt kann man Fleisch und Blubber kaufen. Bei Letzterem handelt sich um Robbenspeck, der ein gefragter Leckerbissen in Grönland ist und somit interessant für Uta und Ingo Wolf aus Thüringen, die ein kleines Restaurant betreiben. Moortaaraq Petersen und sein Sohn Karl-Freddy sind Knochenschnitzer. Sie sind in ganz Grönland wegen ihrer Tupilait bekannt, jener kleinen Talismänner, mit deren Hilfe man der Legende nach gute Wünsche verschenken, aber auch Flüche verhängen kann. Brauereimeisterin Helle Leed hätte oft Gründe, das Eis zu verfluchen. Mühsam bahnt sich die junge Dänin zusammen mit dem Inuit Jörgen Kristensen auf einem alten Holzkutter einen Weg durch die Gletscherschollen, um Eisfische zu angeln. Eine weitere Spezialität von Helle ist das Brauen einer Biersorte mit Beerengeschmack.