An der Küste von Wales ist der Einfluss der Kelten noch heute allgegenwärtig: Sie bauten mächtige Festungen an den Steilufern, prägten den Stolz der Waliser und hinterließen eine Sprache, in der es von komplizierten Zungenbrechern wimmelt. In einigen Regionen wird noch Cymraeg gesprochen, eine keltische Sprache, die sogar schon für einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde sorgte: Der Name des Ortes Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch nämlich zählt genau 58 Buchstaben. Mindestens so eigenwillig wie ihre Ortsnamen sind die Waliser selbst. David Lea-Wilson lebt mit seiner Frau auf der Insel Anglesey im Norden von Wales. Er versucht beharrlich, sein Eiland zur Oase des guten Geschmacks in Großbritannien zu machen. Das Vereinigte Königreich ist ja nicht unbedingt für kulinarische Köstlichkeiten bekannt – aber David und seine Frau haben es mit dem von ihnen produzierten Nahrungsmittel schon zu Weltruhm gebracht: Meersalz. Die Kristalle aus den Gewässern vor Anglesey veredeln inzwischen sogar die Lieblings-Schokolade von US-Präsident Barack Obama. Besonders stolz sind die Waliser auf ihre Schmalspureisenbahnen. Einst transportierten sie Schiefer aus den Bergen an die Küste. Heute fahren die Dampfzüge der Ffestiniog-Railway vor allem, weil ein paar Männer damit ihre Kindheitsträume verwirklichen – wie etwa Paul Dethiery. Er hat als Börsenmakler mal viel „Kohle“ verdient, heute schaufelt er Briketts, ehrenamtlich, als Heizer. Abends hockt er mit seinen Kumpels im Pub und bastelt Miniaturloks – sehr zum Leidwesen der Ehefrauen. „Nussschalen“ nennen die Einheimischen ihre historischen Boote aus Weidengeflecht und Tierhäuten. Eigentlich sind sie zum Fischen gedacht – doch Bernard Thomas überquerte in einer solchen „Nussschale“ sogar den Ärmelkanal. An der Küste von Wales ist der Einfluss der Kelten noch heute allgegenwärtig: Sie bauten mächtige Festungen an den Steilufern, prägten den Stolz der Waliser und h