Die „Fichte“ geht mit zwei neuen Besatzungsmitgliedern an Bord auf große Fahrt: Kapitän Karsten, der das Schiff kurzfristig übernehmen musste, und der thüringische Koch Detlef, eine Landratte, die sich zum ersten Mal Seeluft um die Nase wehen lässt. Entgegen der ausdrücklichen Warnung seines Chiefs Paul Weyer ordnet Kapitän Karsten an, die Maschine unter hoher Dauerbelastung zu führen, damit eine wichtige Fracht ohne Zeitverzug aufgenommen werden kann. Kurz darauf frisst sich ein Kolben im Motor fest. Das Schiff treibt bei starkem Seegang manövrierunfähig auf einen Küstenstreifen zu. Kapitän Karsten muss eine schwere Entscheidung treffen. Entweder lässt er die „Fichte“ mit hohen Kosten in den nächsten Hafen schleppen - oder er vertraut dem Fachwissen seines Chiefs, der eine riskante Reparatur mit ungewissem Ausgang vorschlägt. Detlef, der neue „Bulettenschmied“, hat unterdessen seine liebe Not, sich an das Leben auf hoher See zu gewöhnen und die unterschiedlichen Geschmäcker der Besatzungsmitglieder zufrieden zu stellen. Matrose Thomas weicht ihm als freiwilliger Berater in Sachen Speiseplan nicht mehr von der Seite.
Der Auslauftermin für die "Fichte" ist in Gefahr, weil es an einem Funker fehlt. Kapitän Karstens bleibt nichts anderes übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Funker Petersen (Dietmar Richter-Reinick), gerade von einer längeren Reise heimgekehrt, zeigt zwar Verständnis für die Sorgen des Kapitäns, aber helfen kann auch er nicht. Er heiratet. Mehrfach schon hat er die Hochzeit mit Rita (Friederike Aust) verschieben müssen...
Der Matrose Winfried, ein Seefahrtsneuling voller Ideale, heuert auf der „Fichte“ an. Im Zielhafen wartet jede Menge Arbeit auf die Besatzung und da Winfried zuverlässig erscheint, überträgt man ihm eine wichtige Aufgabe: die Überwachung der Ladearbeiten an Luke 2, wo feuergefährliches Gut gestaut wird. Aber entgegen den Vorschriften verlässt Winfried seinen Kontrollposten, um für die erschöpften Schauerleute Wasser zu holen. Ein gefährlicher Leichtsinn, der ihm später fast das Leben kostet und auf dem Schiff großen Schaden anrichtet. Mitten in der fröhlichen Äquatortaufe auf hoher See wird plötzlich Feueralarm ausgelöst. Die Ladung in Winfrieds Luke hat sich entzündet. In panischem Schrecken kriecht er in den engen Laderaum, um den Brand selbst zu löschen. Auch der Koch Detlef, der als einziger der Seeleute im Hafen an Land gehen darf, um für ein Geschäftsessen Zutaten zu besorgen, macht schmerzvolle Erfahrungen mit dem ungewohnten Klima und den fremden Sitten. Halbnackt und arg verspätet kehrt er schließlich an Bord zurück, wo seine Freunde das kalte Büfett für den Empfang beim Kapitän gerettet haben.
Vor der südamerikanischen Küste wurde die "Fichte" in eine schwere Kollision verwickelt. Das andere Schiff hat drei Tote zu beklagen. Gegen die "Fichte" wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und es scheint von vornherein festzustehen, wer der Schuldige sein soll. Als sein Schiff die Heimreise antreten muss, bleibt Kapitän Karstens allein zurück - als Gefangener in einem Staat, der aus seiner feindseligen Haltung ihm gegenüber kein Hehl macht...
Matrose Winfried (Jörg Knoche) ist auf einer Seereise schwer erkrankt. Eine kleine Schramme am Kopf - zugezogen bei einem Ausrutscher - erweist sich in der Folge als lebensgefährliche Hirnverletzung. Ein Arzt muss her. Kapitän Karstens unternimmt alles, um das Leben des erkrankten Seemannes zu retten. Eine Kette internationaler Solidaritätsaktionen beginnt...
Nach so vielen harmonisch verbrachten Ehejahren war Chief Paul Weyer (Günter Naumann) nicht auf einen solchen Brief gefasst,wie ihn seiner Frau Barbara (Thea Elster) geschrieben hatte. Er erhielt nämlich die Forderung: "Entscheide Dich zwischen Beruf und Ehe! Beides zusammen geht nicht mehr!" Und Paul liebt seine Frau - und seinen Beruf auf See.
Winfried, inzwischen III. Offizier der "Fichte", hat Schwierigkeiten mit dem Matrosen Willi (Willi Schrade) und Thomas (Günter Schubert). Die beiden haben ihn in eine unmögliche Situation gebracht. Ein unbekannter Mann, der bei Verladearbeiten in einem fremden Hafen einen Brandsatz in den Frachtraum schmuggeln wollte, konnte entkommen, weil Willi und Thomas die Küstenwache nicht ernst genommen hatten. Kapitän Karstens verlangt nun von Winfried, sein Verhältnis zu den Freunden unter dem Gesichtspunkt seiner verantwortungsvollen Funktion zu klären.
Der III. Offizier der "Radebeul" Rolf Weigert (Erwin Berner) liebt das Mädchen Dagmar Langhans (Katrin Martin). Er hatte sie auf dem Campingplatz seines Heimatortes kennengelernt. Groß ist seine Verwirrung, als er erfährt, dass sie die Tochter seines Kapitäns ist. Weigert und Langhans haben sich gerade vor der Seekammer, dem Berufungsgericht in der Flotte, zu verantworten, weil sie die "Radebeul" auf eine Sandbank gesetzt haben. Es gibt Unstimmigkeiten in den Aussagen. Weigerts Vertrauen ist erschüttert. Auch für Kapitän Karstens bringt diese Verhandlung - es ist seine erste als neu berufener Beisitzer der Seekammer - eine unangenehme Überraschung...
Kapitän Karstens ist nicht sehr begeistert, als er erfährt, dass sein Freund, Kapitän Langhans (Erik S. Klein) als 1. Offizier eingesetzt werden soll, weil der Chief Maat plötzlich erkrankt ist. Schon beim Abdecken der Ladung wegen aufkommenden Regens gibt es erste Meinungsverschiedenheiten. Das ändert sich, als plötzlich ein SOS-Ruf von einem naheliegenden Schiff empfangen wird, welches in einen Wirbelsturm geraten ist: Selbstlos und mit aller Kraft hilft Langhans, die Schiffbrüchigen aus einem Schlauchboot zu bergen. In Kuba angekommen leistet die Besatzung "sozialistische Hilfe" bei der Beseitung der Schäden, die der Wirbelsturm angerichtet hatte. Um den Rückweg abzukürzen und damit die Bestazung rechtzeitig zu Sylvester nach Hause kommt, entscheidet Kapitän Karstens, die Nordroute zu fahren, obwohl Langhans anderer Meinung ist. Währenddessen wird auf dem Schiff eine große Weihnachtsfeier gefeiert. Plötzlich erkrankt Kapitän Karstens. Die Ärztin diagnostiziert eine Nierenentzündung. Jetzt muss sein Freund Langhans als Kapitän einspringen...
Die DDR-Serie "Zur See" lief ab Januar 1977 im Fernsehen und war ein echter Straßenfeger. Für die Seeleute an Bord der MS "Fichte" ging es um die halbe Welt, dabei erlebte sie die abenteuerlichsten Situationen.
Jürgen Zartmann spricht über seine Erinnerungen an die Aufnahmen der Serie "Zur See"