Hitlers Krieg traf 1939 Polen zuerst - und am härtesten. Kein Land musste im Zweiten Weltkrieg, gemessen an der Einwohnerzahl, einen so hohen Blutzoll entrichten wie Deutschlands östlicher Nachbar. Doch von Beginn an formierte sich auch Widerstand gegen die Besatzer. Von 35 Millionen Bewohnern zu Kriegsbeginn fielen sechs Millionen Menschen, meist jüdischer Herkunft, dem Wüten der selbsternannten Herrenmenschen zum Opfer. Trotz militärischer Aussichtslosigkeit formierte sich im Verborgenen von Beginn an auch Widerstand gegen die Fremdherrschaft. Guerillagruppen verübten Anschläge im schwer zugänglichen Hinterland; Untergrundkämpfer bildeten ein Netzwerk zur Weitergabe von Waffen und Informationen. Neben der national orientierten "Heimatarmee" (Armia Krajowa, AK), die mit Unterstützung der Exilregierung operierte, nahmen lokale, katholisch oder auch kommunistisch orientierte Gruppierungen den Kampf auf, den die Besatzungsmacht mit brutaler Repression und Massenerschießungen erwiderte. Die Dokumentation "Kampf ums Überleben - Polen unter deutscher Besatzung" beschreibt das Dilemma dieses ungleichen Ringens, in dem ganz besonders die jüdische Bevölkerung zwischen alle Fronten geriet, auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse, mit Einschätzungen polnischer und israelischer Historiker und mit Schilderungen unmittelbar Beteiligter, illustriert durch viele, bisher unbekannte Filmaufnahmen. Dabei spart der Film auch die derzeit in Polen heftig diskutierte Frage nicht aus, welchen Anteil antisemitisch gesinnte Polen an der Verfolgung ihrer jüdischen Landsleute hatten und belegt zugleich, dass es in keinem Volk so viele Menschen gab, die die Todgeweihten, oft unter eigener Lebensgefahr, retteten wie in Polen. Qelle:3SAT