Nach den Massenprotesten in Tunesien und Ägypten gingen auch in Libyen die Menschen auf die Straße. Doch während Tunesiens Ben Ali und Ägyptens Mubarak dem Druck des Volkes wichen, will sich Libyens Despot Gaddafi behaupten. Seit fast 42 Jahren herrscht der Revolutionsführer über das nordafrikanische Land. Als größenwahnsinniger, rücksichtsloser und brutaler Diktator hat er sich einen Namen gemacht. "Der Kerl ist ein Psychopath", meinte einst der ägyptische Präsident Anwar al-Sadat. Tatsächlich versetzte Gaddafi die westliche Welt jahrzehntelang durch Terroranschläge in Angst und Schrecken, wie etwa beim Bombenanschlag auf die Berliner Diskothek "La Belle" 1986 oder beim Absturz der amerikanischen PAN AM über Lockerbie 1988. Lange Paria, dann Partner des Westens - immer wieder schmiedete der Gewaltherrscher neue politische Allianzen: Mal paktierte er mit den Briten und Franzosen, mal mit den Russen und Amerikanern. Von Tony Blair über Silvio Berlusconi, Nicolas Sarkozy und Condoleeza Rice bis hin zu Gerhard Schröder - alle schüttelten seine Hand. Fast alle Staatschefs hofierten ihn, schließlich zählt Libyen zu den größten Öl- und Gaslieferanten der Welt. Dilemma des Westens Der Film dokumentiert, wie der einst meist gehasste Feind des Westens es schaffte, in die Riege der ernst zu nehmenden Verhandlungspartner aufzusteigen und zeigt das Dilemma, in dem westliche Regierungen stecken, seit sich das libysche Volk sich erhoben hat.