In der Werbung erhalten alle – auch scheinbar unwichtige Details kulturelle Zuweisungen, die über die unmittelbare Anpreisung des Produktes weit hinausgehen. „Als neu entwickeltes Element der visuellen Kultur der Moderne zielt Werbung auf die vom Menschen selbst geschaffene, kulturelle Umwelt. Im Gegensatz zur Reklame, deren Zweck allein in der Weckung der Aufmerksamkeit durch fettgedruckte Buchstaben oder hinweisende Hände lag, spielt die Werbung mit den frei assoziierbaren Zuschreibungen des modernen Menschen zur Dingwelt. Sie wird als immaterielles Phänomen reine Bedeutung, reine Konnotation.“¹ In dem Beitrag zur deutschen Werbegeschichte kommentieren verschiedene Fachexperten ihre Sicht auf die Bedeutung der Werbung in Deutschland. Zu Wort kommen u.a. Karen Heumann, Simone Tippach-Schneider und Theo Breitenbach. Vom Idyll der heilen Welt in den 50er Jahren bis zur kalten Ästhetik der 80er, vom Boom der Fernsehwerbung in den 60ern mit Klementine, Tilly und Co. bis zum Internethype der 90er: Stets ging Werbung mit der Zeit, um von der breiten Masse leicht verstanden und akzeptierte zu werden, aber vor allem, um ein starkes Kaufbedürfnis zu wecken.