Die Aufklärungsflüge der Amerikaner in den Luftraum des Ostblocks waren weitaus zahlreicher als behauptet. In der Luft wurde der Kalte Krieg mit Kameras, Bordkanonen und Raketen weitergeführt. Es gab Abschüsse, Gefangennahmen und Tote. Mehr als 150 vermisste US-Air-Force-Soldaten sind Teil der Bilanz des geheimen Luftkrieges, bei dem durchweg westliche Flugzeuge in den sowjetischen Luftraum eindrangen. Im April 1950 hat Anatolij Gerasimov den US-Aufklärer PB 4Y2 im Visier seines sowjetischen Jagdflugzeuges. Gerade hat ihm der Pilot des amerikanischen Spionageflugzeugs noch zugewinkt. Dann dreht dieser Richtung Westen ab. Von der Bodenleitstelle erhalten Gerasimov und drei weitere Jagdpiloten den Feuerbefehl. Ein Kugelhagel bringt die amerikanische Maschine zum Absturz. Es ist der erste Abschuss in einer langen Reihe von geheim gehaltenen Zwischenfällen - viele davon mit tödlichem Ausgang. Westdeutschland war dabei eine Art Basis für die amerikanischen Spionageflüge. Im Film kommt das bedrohliche Ausmaß der von russischer wie amerikanischer Seite lange verschleierten Operationen wie das Absetzen von Agenten bei Nachtflügen und geheime Einsätze zur Zielkartenerstellung für einen Nuklearangriff zur Sprache, von Beteiligten in beeindruckenden Aussagen belegt. Neue Dokumente werfen viele Fragen auf, u.a. welchen Sinn es hatte, US-Aufklärer, die äußerlich nicht von Atombombern zu unterscheiden waren, in Formation die Sowjetunion überfliegen zu lassen. Die Flüge waren provokativ genug, um den Dritten Weltkrieg heraufzubeschwören.