In der zweiten Folge sprengt Riccardo Amorino Löcher in die Alpen, hütet Bea Cadenazzi Schafe im Gotthardgebiet und Hebamme Christine Fässler betreut Hausgeburten in der Zentralschweiz. Die Schweiz ist ein Land, in dem man gerne lebt, in dem eigentlich alles funktioniert. Viele Menschen tragen Tag für Tag dazu bei. Sie sind ein wichtiger Teil der Schweizer Identität. Riccardo Amorino sprengt Löcher in die Schweizer Alpen. Der 55-jährige Sizilianer lebt in einer Arbeiterbaracke im Tessin und arbeitet da schon seit 13 Jahren. Er ist Sprengmeister mit Passion und lebt für diesen Job, auch wenn er selten Tageslicht sieht. Ein Tag ohne Sprengung ist für ihn ein verlorener Tag. Im Ceneri-Basistunnel müssen im Sommer 2015 nur noch wenige hundert Meter gesprengt werden bis zum Durchbruch, dann ist die letzte Neat-Baustelle fertig, und Riccardo wird sich eine neue Arbeit suchen müssen. Sein bester Freund Moriano reist bereits ab, er hat in Norwegen einen Job bei einer neuen Baustelle gefunden. Riccardo quält das Heimweh, aber er musste sich damit abfinden, dass er nicht bei seiner Familie sein kann, wenn er genügend Geld verdienen will. Doch jeden Tag telefoniert er drei Mal mit seiner Frau, um zu wissen, wie es allen geht. So fühlt er sich ein bisschen zu Hause. Bea Cadenazzi hütet Schafe im Gotthardgebiet. Die 43-Jährige aus dem Kanton Graubünden ist am liebsten in der Natur. Während der Sommermonate lebt sie mit ihrer fünfköpfige Familie in zwei Wohnwagen hinter der Kiesgrube von Hospental. Bea und ihr Mann Michi haben sich bewusst für ein einfaches Leben entschieden. Die beiden hüten im Sommer auf den Bergweiden im Gotthardgebiet 1.330 Schafe. Sie sind zwei von etwa 220 Schafhirten in der Schweiz. Im Winter zieht Michi mit den Schafen allein als Wanderhirte herum, Bea bleibt mit den drei Kindern in Hospental. Nun wird die Schule hier geschlossen, weil es zu wenige Kinder gibt. Künftig werden Mena, Mauro und Nando darum in Andermatt zur Schule gehen