Einen Purzelbaum oder ein Rad bekommt ja fast jeder hin. Aber wie steht es mit komplizierten Kunststücken wie einem mehrfachen Salto, artistischen Nummern am Trapez oder dem Jonglieren? Das kann kaum jemand. Deshalb will Willi wissen: Wo lernt man solche Kunststücke überhaupt? Zum Beispiel in Berlin, in der einzigen Artistenschule Deutschlands. Hier stehen neben dem ganz normalen Unterricht in Mathe, Deutsch etc. täglich vier bis fünf Stunden Artistik auf dem Programm. Der wichtigste Unterrichtsraum ist deshalb die Turnhalle. Neun Lehrer sorgen dafür, dass ihre 25 Schüler fit werden. Heute sind es sogar 26 Schüler, denn Willi trainiert natürlich mit. Ausgerechnet das Hochseil hat er sich als erste Nummer ausgesucht! Willi bemerkt: Das mit der Artistenkarriere, das kann er sich abschminken. Neben Talent braucht es vor allem Beweglichkeit, Kraft, Kondition und viel, viel Disziplin, um tolle Kunststücke einzustudieren. Kunststücke, die superschwer sind, dabei kinderleicht aussehen und dem Publikum den Atem stocken lassen. Nur dann hat man die Chance, als Artist einen Job zu finden. Zum Beispiel in einem Varieté wie dem „Wintergarten“ in Berlin. 13 Künstler aus vier verschiedenen Ländern zeigen hier ihr Können. Willi kommt gerade recht zu den Proben der Kriskats, zwei Trapezakrobatinnen. Ganz wichtig für ihren Job ist neben jahrelangem Training auch das Gefühl, sich aufeinander verlassen zu können. Ein eingespieltes Team ist auch das Orchester. Die Musiker spielen live, damit sie auf die Künstler reagieren können. Für den reibungslosen Ablauf des Abends sorgt der Bühnenmanager. Ganz wichtig: Alle Requisiten müssen auf ihrem Platz sein, denn jetzt heißt es: Vorhang auf, die Show beginnt!