Melkmaschinen gibt es auf der Ornach Alpe nicht, also Melkschemel umschnallen und ran an die Euter! Willi ist zu Gast bei Josef und Doris Schneider. Auf knapp 1400 Meter bewirtschaften sie einen Bauernhof auf Zeit, eine Alpe, wie man im Allgäu sagt. In anderen Regionen sagt man Alm. Über drei Monate kümmern sich die Schneiders um 40 Milchkühe. Nicht ihre eigenen, sondern Tiere von Bauernhöfen aus dem Tal. Die Bauern schicken sie auf die Alpe, um selbst weniger Arbeit zu haben. Und vor allem, damit die Kühe die ungefähr 100 verschiedenen Kräuter fressen, die auf den Bergwiesen wachsen. Dann geben sie nämlich besonders schmackhafte Milch. Gemeinsam mit Doris verarbeitet Willi den Milchrahm im Butterfass zu Butter und Buttermilch. Und Josef hilft er beim Käse machen. Für einen 30 Kilo-Käselaib muss Josef 300 Liter Milch melken! Wer als Wanderer auf der Alpe vorbeikommt, kann ein Stück Bergkäse und ein Glas Buttermilch probieren. Zu tun gibt's hier oben immer viel, auch für Willi: Schweine und Hühner füttern, Gäste bedienen oder Alpengolfen mit Peter! So nennt der Sohn der Schneiders das schwungvolle Verteilen der Kuhfladen auf den Weiden, damit das Gras in den nächsten Monaten wieder wachsen kann. Am nächsten Morgen ist nämlich Viehscheid, ein anderes Wort für Almabtrieb. Der Sommer ist vorbei und zurück geht's ins Tal für Mensch und Tier. Zur Feier des Tages tragen die Bauern Tracht. Und wenn die gesamte Herde unverletzt geblieben ist, schmücken sie die Tiere mit Blumenkränzen und Festtagsglocken. Macht´s gut, bis zum nächsten Jahr auf der Alm, äh Alpe!