Eine Reihe neuer bemerkenswerter Funde enthüllen lang gehütete Geheimnisse der ägyptischen Zivilisation. Auf dem Meeresgrund entdeckten Taucher eine Sphinx aus der Zeit Kleopatras in den Resten der versunkenen Stadt Alexandria, und eine fünftausend Jahre alte Arbeitersiedlung gibt Aufschluss über das Rätsel der Pyramiden. 3 000 Jahre Wohlstand verdankte das Alte Ägypten dem Nil. Die jährliche Überschwemmung der Ebene machte den Boden fruchtbar und brachte gute Ernte ein. Aber während der drei Monate der Überflutung brauchten die Bauern eine andere Beschäftigung und ein anderes Einkommen. So nimmt man heute an, dass die Pharaonen diese Arbeitskräfte für den Bau der Pyramiden und Tempel einsetzten, um sie in einer gemeinschaftlichen Aufgabe zu einen und den Ruhm des Reiches zu mehren. Erst die aggressiven Expansionsgelüste der Römer setzten der friedlichen und auf Gleichheit bedachten Herrschaft der Ägypter ein Ende. Das ökologische Prinzip der jährlichen Überflutung aber nutzten die Menschen für die Fruchtbarkeit der Ackerböden noch bis zur Fertigstellung des Assuan-Staudamms 1971. Danach sank der Ertrag der Felder rapide, bis man zu künstlichem Dünger griff.